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1. Vaterländische Geschichtsbilder - S. 40

1896 - Leipzig : Brandstetter
— 40 — Hessen —. wurden schon vorhandene Städte befestigt, z. B. Hamburg. Magdeburg. Halle, Erfurt. Auch Weimar, Arnstadt, Mühlhausen und Nord hausen werden als damals entstandene oder befestigte genannt. Heinrich führt darum mit Recht den Beinamen der „Städteerbauer". Die deutschen wohnten aber nicht gern in Städten, die sie mit offenen Gräbern verglichen. Deshalb befahl Heinrich, jeder neunte Mann aus dem umliegenden Gau sollte nly Besamung in die Bnrg ziehen. Dafür gewährte Heinrich den Städten viele Vorrechte. Alle Märkte und die damit verbundenen Festlichkeiten, alle Gerichtstage und Volksversammlungen verlegte er in die Städte. Auch schenkte er ihnen große Ländereien und Forsten. Der dritte Teil des Ernteeitrages der umliegenden Gaue mußte in die Stadt geliefert werden. Dadurch sollten Vorräte gesammelt werden für die Zeit des Krieges, denn in die ummauerten Burgen sollte das Landvolk im Kriege flüchten. In den Städten bildeten sich sehr bald die verschiedenen Handwerke. — Aber auch für ein Reiterheer mußte Heinrich sorgen, denn das Fußvolk, der alte Heerbann, konnte gegen die Ungarn nichts ausrichten. Darum verordnete er, daß jeder älteste Sohn eines Hofbesitzers von Zeit zu Zeit zu Pferde erscheinen mußte. Dann übte er seine Krieger im schnellen und gewandten Fechten zu Pferde. Dadurch wurde der Reiterdienst der Ehrendienst im Heere. Aus diesen Reitern sind später die Ritter hervorgegangen. Heinrich ist also der Begründer des Rittertums. e. Schlacht. 933 war der neunjährige Waffenstillstand mit den Ungarn abgelaufen. Als ihre Gesandten abermals den Tribut forderten, verweigerte ihnen Heinrich denselben. Wutschnaubend brachen sie nun wieder in Deutschland ein; es sollen ihrer über 100000 gewesen sein. Bald verkündeten brennende Dörfer den Weg, den sie nahmen. Heinrich sammelte rasch sein Heer, aus Sachsen und Thüringern bestehend, und traf auf sie in der Nähe von Merseburg, vielleicht bei Riade (bei Ariern) an der Unstrut. Beim Anblick der gepanzerten Reihen hielten die feigen Räuber nicht stand, sondern flohen mit solcher Eile, daß es nicht einmal recht zur Schlacht kam. Das ganze feindliche Lager mit allen geraubten Schätzen fiel in die Hände der Sieger, und mehrere tausend Gefangene wurden befreit. Auf dem Schlachtfelde knieend, dankte Heinrich Gott für die Rettung. Der Tag der Befreiung ist mehrere Jahrhunderte hindurch jährlich in Merseburg gefeiert worden. 4. Zug gegen öif Wenden. Noch ehe Heinrich gegen die Ungarn zog, unternahm er 927 einen Zug gegen die Slaven oder Wenden, um die Tüchtig-feit feiner Krieger im Kampfe zu erproben. Auch die Wenden unternahmen häustg Raubzüge in sächsisches Gebiet. Deshalb wollte sie Heinrich zur Ruhe und zum Gehorsam zwingen. Eiligst zogen sie sich hinter die Mauern ihrer Hauptstadt Breunabor (Brandenburg) zurück. Dort fühlten, sie sich sicher, denn die Stadt war rings von großen Sümpfen umgeben. Schon triumphierten sie; da trat ein frühzeitiger Winter ein, und über die feste Eisbrücke rückten Heinrichs Truppen unter die Mauern der Stadt. Nach kurzer Belagerung siel Breunabor; die Wenden unterwarfen sich und gelobten Gehorsam. Zum Schutze der Grenze gegen sie erneuerte Heinrich zwischen Elbe, Havel und Spree die von Karl d. Gr. bereits gegründete wendische Mark oder Nord-mark und setzte einen Markgrafen über dieselbe. Die Nordmark ist der Anfang preußischen Staates. Auch die wendischen Stämme in Mecklenburg,
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