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1. Vaterländische Geschichtsbilder - S. 52

1896 - Leipzig : Brandstetter
— 52 — Sachsen die Huldigung. Da verlangte der Kaiser die Herausgabe Sachsens, da zwei Herzogtümer nicht in einer Hand vereinigt sein durften. Heinrich weigerte sich dessen, und nun kam es zum Kampfe zwischen Welsen und Waiblingern. Die Welsen waren die Anhänger Heinrichs, der aus dem Geschlechte der Welsen stammte, und zugleich die Anhänger des Papstes; die Waiblinger (nach der staufischen Burg Waiblingen in Schwaben) waren die Anhänger der Hohenstaufen, die in Italien auch Ghibellinen genannt wurden. Heinrich der Stolze wurde in die Acht gethan und beider Herzogtümer verlustig erklärt. In diesem Kampfe wurde von Kaiser Konrad auch die Stadt Weinsberg am Neckar belagert. Dabei soll zuerst der Ruf erklungen sein: „Hie Welf! Hie Waiblinger!" Er ist lange Zeit hindurch das Feldgeschrei in den Kämpfen zwischen beiden Parteien gewesen. Von der Belagerung Weinbergs 1140 erzählt man sich noch folgende Sage: Als die Stadt und Burg überwunden war und dem Kaiser ausgeliefert werden sollte, erschienen plötzlich die Weiber der Stadt und baten den erzürnten Kaiser, daß sie das Liebste, das sie besäßen, aus der Stadt tragen und retten dürften. Der Kaiser gewährte die Bitte. Wie erstaunte er aber, als sich die Thore der Burg öffneten und jede Frau ihren Mann auf dem Rücken trug! Doch hielt er seine Zusage, indem er sprach: „Ein Kaiserwort darf nicht gebrochen werden!" — Nach dem frühen Tode Heinrichs des Stolzen endete der Kampf damit, daß dessen junger Sohn, Heinrich der Löwe, das Herzogtum Sachsen zurückerhielt, dafür aber auf Bayern verzichtete. Im Jahre 1147 unternahm Konrad Iii. in Gemeinschaft mit dem Könige Ludwig Vii. von Frankreich den 2. Kreuzzug nach dem heiligen Lande, da die Besitzungen der Christen in Asien durch die Türken vielfach bedroht waren. Ihr Weg ging durch Ungarn über Konstantinopel nach Kleinasien. Dort aber wurden die Kreuzheere durch Wassermangel, durch das Schwert der Türken und durch Verrat der griechischen Wegweiser fast völlig aufgerieben. Die Könige erreichten zwar zu Schiffe Jerusalem, kehrten aber 1149 wieder zurück, ohne etwas ausgerichtet zu haben. — Als Konrad Iii. 1152 starb, folgte ihm sein Neffe, Herzog Friedrich von Schwaben, in der Regierung, 's i. Barbarossas Kämpfe in Italien, a. Krönung zum Langobardenkönige. Friedrich wurde seines rötlichen Bartes wegen von den Deutschen Rotbart, von den Italienern Barbarossa genannt. Er wollte Deutschland wieder so mächtig machen, wie es zu Karls und Ottos des Großen Zeiten gewesen war. Deshalb sorgte er zuerst für den Frieden im Reiche, indem er gleich bei seinem Regierungsantritte seinem Jugendfreunde, Herzog Heinrich dem Löwen von Sachsen, auch das Herzogtum Bayern verlieh, auf welches dieser ein Recht hatte. Dann zog er nach Italien. Hier wollte er das gesunkene kaiserliche Ansehen wieder herstellen; denn die lombardischen Städte waren durch den Handel reich und mächtig geworden und wollten vom Kaiser nichts mehr wissen. Besonders mißachtete das stolze Mailand die Rechte des Kaisers. Ein kaiserlicher Brief wurde von den hochmütigen Bürgern sogar zerrissen und in den Kot getreten. Als nun Barbarossa mit Heeresmacht die Alpen überstieg, hätte er gern die stolze Stadt gedemütigt. Da aber sein Heer nicht stark genug war, begnügte er sich, einige kleinere Städte, die mit Mailand verbündet waren, zu erobern und zu verbrennen. Darauf ging er nach Pavia und empfing hier die eiserne Krone der Lombarden. b. Kaiserkrönung. Von Pavia aus zog Friedrich nach Rom, dem Papste zu Hilfe, der durch einen Aufruhr aus der Stadt getrieben worden war. In Friedrichs Lager vor Rom erschienen auch römische Gesandte und verlangten, er solle sich für teueres Gold die Kaiserrechte erkaufen. Mit ruhiger Würde wies sie Friedrich zurück. Als er am andern Morgen seinen Einzug in Rom gehalten und vom Papste zum Kaiser gekrönt worden war, suchten die Römer das deutsche Lager zu erstürmen. Im Kampfgetümmel stürzte Friedrich vom Pferde, aber die Tapferkeit Heinrichs des Löwen rettete ihn. Nach hartem Kampfe wichen die Römer hinter ihre Mauern zurück. Da sprach Friedrich:
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