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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 215

1888 - Habelschwerdt : Franke
215 nur r/2 Jahr. Das wichtigste Ergebnis der Regierung dieser beiden Könige ist das Emporkommen des Hauses Guife, dem das Haus Bourbon bald ein Gegengewicht zu bieten suchte. a) Das Haus Guise war von dem Herzoge Renatus n. von Lothringen begründet worden, der das Herzogtum Guise seinem Sohne Klaudius gab. Von den Kindern des letztern sind drei historisch merkwürdig: Franz von Guise, der Feldherr Heinrichs Ii., Karl o. G., der Erzbischof von Rheims, gewöhnlich „Kardinal von Lothringen" genannt, und Maria v. G., die Gemahlin Jakobs V. von Schottland und Mutter der Maria Stuart. b) Das Haus Bourbon stammt von Robert, einem Sohne Ludwigs Ix., des Heiligen, ab, der sich mit der Erbin von Bourbonnais (Stammschloß Bourbon) vermählt hatte. An der Spitze der Bourbonen standen drei Brüder: Anton von Bourbon, dem seine Gemahlin, die Erbin des französischen Navarra, den Titel König von Navarra eingebracht hatte, Karl v. B,, Erzbischof von Rouen, und Ludwig v. B., Prinz von Eond6. 4. Karl Ix., 1560—74. Er war erst 10 Jahre alt; darum übernahm seine Mutter Katharina von Medici die Regierung. Inmitten der ehrgeizigen Bestrebungen der beiden aufstrebenden Parteien, der Guisen und Bourbonen, beobachtete die Königin-Mutter eine schlaue Politik, indem sie durch die Begünstigung der einen Partei die andere in Schach hielt. Da die Bourbonen in den Hugenotten, die Guisen in den Katholiken ihre Stütze fanden, so verbanden sich die politischen Unruhen mit den religiösen. Diese führten endlich zu blutigen Kriegen, die 36 Jahre lang Frankreich verheerten. Die Hugenottenkriege, 1562—1598. a) Die unmittelbare Veranlassung zum Ausbruche des Krieges gab das Blutbad von Vassy, das die Guisen an den Hugenotten anrichteten, die dort in einer Scheune Gottesdienst hielten. b) In den ersten drei Kriegen wurden beide Parteien durch den Tod ihrer Führer geschwächt. Anton von Navarra fiel im Kampfe, Franz von Guise und der Prinz von Conde wurden ermordet. c) Im Frieden zu St. Germain en Laye, 1570, erhielten die Hugenotten freie Religionsübung und vier Sicherheitsplätze. (1) Die Pariser Bluthochzeit. Angeblich, um die Parteien zu versöhnen, in Wirklichkeit, um Heinrich von Navarra (Sohn Antons) den Hugenotten zu entstein den, veranstaltete die Königin-Mutter eine Heirat zwischen ihrer Tochter Margareta von Valois und Heinrich von Navarra. Aber in der Bartholomäusnacht 1572 (24.—25. August) wurden die zahlreichen zur Hochzeit geladenen Hugenotten ermordet; auf dieselbe Weise starben viele Tausende in den Provinzen. Folgen: Heinrich von Navarra trat wieder zur reformierten Lehre über, die gemäßigte, mit der Regierung unzufriedene katholische Partei, die „Politiker," schloß sich den Hugenotten an; letztere rüsteten sich zum verzweifelten Widerstande und erlangten bald einen noch günstigeren Frieden. Inzwischen starb der König; es folgte sein Bruder 5. Heinrich Iii., 1574—1589, der seit 1572 König von Polen war und nun gern das rauhe Weichselland verließ.
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