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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 301

1888 - Habelschwerdt : Franke
301 Angelegenheiten mischte sie sich: 1. sie veranlaßte entgegen der traditionellen Politik Frankreichs ein Bündnis mit Österreich und verwickelte das Land in den siebenjährigen Krieg, der Frankreich keinen Gewinn brachte; 2. zu gleicher Zeit (1756—1763) führte Frankreich einen unglücklichen Seekrieg mit den Engländern. Die Veranlassung zu demselben waren Grenzstreitigkeiten über die im Utrechtes Frieden abgetretenen Gebiete. Der Krieg entwickelte sich aber zu einem Kampfe um die Weltherrschaft jenseit des Oceans. Im Frieden zu Paris, 1763, mußte Frankreich Kanada und mehrere westindische Inseln abtreten. Unter den Nachfolgern Fleurys war der bedeutendste Minister der Herzog von Choiseul, ein Günstling der Pompadour. Unter ihm wurde der Jesuitenorden in Frankreich aufgelöst, den 9 Jahre später (1773) Papst Klemens Xiv. aufhob. (Pius Vii. stellte den Orden 1814 wieder her.) Die Verderbnis in Staat, Religion und Sitte während dieser Zeit weckte den Widerspruch der sogenannten französischen Philosophen, die ihre Kritik gegen alle überlieferten Zustände richteten, um deren Ansehen im Glauben der Welt zu erschüttern. Unter ihnen ragen hervor: Voltaire, Montesquieu, La Mettrie, Rousseau. 2. Nutzland. Katharina Ii., die Große, 1762—1796 (cfr. S. 285). Sie hat das Verdienst, Rußland in der von Peter dem Großen begründeten Großmachtstellung befestigt und gekräftigt zu haben. Von der französischen Aufklärung eingenommen, hat sie die Wohlfahrt des Volkes unausgesetzt befördert, ohne jedoch die Staatsautorität erschüttern zu lassen. a) Sie gab dem Lande eine neue Einteilung und vermehrte die Zahl der Städte, da die vorhandenen zur Verwaltung der Kreise nicht ausreichten. b) Zur Belebung des Ackerbaues zog die Kaiserin 80000 Familien deutscher Einwanderer ins Land. Den Städten gab sie eine neue Städte-und Marktordnung, den Gilden der Kaufleute und den Zünften der Handwerker verlieh sie Vorrechte. c) Um die Volksbildung zu heben, gründete sie viele höhere und niedere Schulen. Sie selbst war eine begabte Schriftstellerin. Die Ziele ihrer auswärtigen Politik (siehe S. 298) verwickelten die Zarin in Streitigkeiten mit Polen und mit der Pforte. a) In der ersten Teilung Polens gewann sie den gut bevölkerten Teil Litauens. b) In dem ersten Kriege mit der Türkei erhielt Rußland Asow, sowie sreie Schiffahrt im Schwarzen Meere und in der Propontis. c) Hierauf überredete der russische Kriegsminister Potemkiu den unabhängigen Tatarenchan in der Krim, seine Herrschaft an Rußland abzutreten. d) Endlich schob Rußland in einem zweiten Kriege mit der Türkei seine Grenzen bis zum Dnjestr vor.
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