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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 356

1888 - Habelschwerdt : Franke
356 war, berief er ein neues Ministerium, dem er selbst eine Politik der Besonnenheit, Konsequenz und Energie vorzeichnete. Das Volk erkannte aus den soldatisch strammen und christlich ernsten Worten, die der Prinzregent an das Ministerium richtete, daß ein selbstbewußter Manneswille fortan den Preußischen Staat lenkte, und man sah mit freudigen Hoffnungen der Zukunft entgegen. Im italienischen Kriege schon zeigte Preußen eine feste Haltung, indem es zwischen rein österreichischen und deutschen Interessen einen Unterschied machte und neutral blieb. Die freudige Bewegung in Preußen äußerte ihre Rückwirkung auf das gesamte deutsche Volk; es wiederholten sich allenthalben 'die Bewegung von 1849 und der Ruf nach nationaler Einigung Deutschlands. Außer dem Wechsel des Regierungsst,stems in Preußen waren die Ursachen davon vorzüglich a) das Vorbild des italienischen Volkes, b) die Befürchtung eines Krieges mit Frankreich, bei dem man neue Eroberungsabsichten voraussetzte. Zur Beförderung der Idee der nationalen Einheit wurde 1859 der Nationalverein mit Rudolf von Bennigsen an der Spitze gegründet, und mit gewaltiger Kraft fand der Einheitsdrang des Volkes in der Schillerfeier, 10. November 1859, einen Ausdruck. 3. Der Wegierungsaniritl als König und die Mitilär-reorganifation. Am 2. Januar 1861 bestieg Wilhelm I. den preußischen Königsthron; am 18. Oktober desselben Jahres setzte er sich und seiner Gemahlin in Gegenwart der Vertreter sämtlicher Fürsten Europas und des Landtages die Kroue auf. Bald darauf betrieb er aufs eifrigste die schon 1860 in Aussicht genommene Militärreorganisation, die er als sein eigenstes Werk bezeichnete. Durch eine stärkere Rekrutierung sollte die Friedensarmee vergrößert und in den ©taub gesetzt werden, im Kriegsfälle ohne die Landwehr ius Feld ziehen zu können. Der König, einer der gründlichsten Kenner des Heerwesens, wollte dadurch dem Lande eine Erleichterung verschaffen und die allgemeine Wehrpflicht in einer der Einwohnerzahl Preußens entsprechenden Weise durchführen. Vergebens bemühte sich aber der Kriegsminister von Roon, vom Abgeordnetenhause die Mittel zur Durchführung der Heeresorganisation bewilligt zu erhalten, und auch der 1862 zum Ministerpräsidenten ernannte energische Staatsmann Otto v. Bismarck konnte keine Verständigung mit dem Abgeordneten-hause, wo die Fortschrittspartei die herrschende war, erzielen. Daher war die Regierung gezwungen, ohne Budget die notwendigen Ausgaben zu machen, hoffend, daß eine glänzende auswärtige Politik ihr Verfahren rechtfertigen werde. Lebensgang des Grafen von Roon. Geboren 1803 zu Pleushagen bei Kolberg, erhielt er feine militärische Ausbildung auf den Kadettenhüusern zu
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