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1. Unser Vaterland - S. 83

1900 - Berlin : Bruer
der schwer geprüfte Kaiser plötzlich und starb, 64 Jahre alt, in einem Zelte, das man hastig ans einer Rheininsel bei Ingelheim aufgeschlagen hatte. . Die letzte, durch Kaiserin Jutta veranlaßte Teilung des Reiches (zu Worms) führte zu einem breijährigen Bruberkriege. Lothar verlangte als ältester Sohn die Herrschaft des ganzen Frankenreichs, und die fränkische Geistlichkeit unterstützte bies Begehren. Das gemeinsame Interesse machte bic feinblichen Brüber Ludwig und Karl zu Bundesgenossen. Sie besiegten Lothar in der mörberischen Schlacht von Fontenailles bei Auxerre (841). Aber dieser gab seine Sache noch nicht verloren. Er versprach den sächsischen Bauern Wiebcr-herstellung alter Rechte und Freiheiten und rief die heibnischen Dänen herbei, sich baburch mehr Verbünbete zu gewinnen. Bei einer Zusammenkunft in Straßburg schlossen Ludwig und Karl durch gegenseitigen Eibschwur einen Bunb (die Straßburger Eibschwüre 842), bessen uns erhaltenen Eidesformel in ihrer Eigenart, noch vielmehr in ihrer Sprache, West- und Ostfranken, Welsche und Deutsche schon von einanber geschieben zeigt. Karl der Kahle leistete seinem 93ruber den Eib treuer Bunbcsgcnosscnschaft in altbeutscher Sprache, die sich im Gegensatz zu der lateinischen Sprache der Gelehrten als Sprache des Volks (thiudis, clratis), als „beutsche" Sprache, entwickelt hatte; denn die Ostfranken verstauben das Altfranzösische, Romanische nicht. Ludwig bebiente sich der französischen Sprache, die sich aus dem alten Römischen, Lateinischen, herausgebilbet hatte, um den Westfranken verstänblich zu werben. Der Eibschwur Lubwigs, das älteste Denkmal französischer Sprache, stellt zugleich die Scheibung des Deutschen von den romanischen Elementen bar. Lothar, allmälig von seinen Anhängern verlassen, mußte sich zum Frieden bequemen, und es kam in Vcrbun (843) ein Teilungsvertrag zu staube, nach welchem sich brei große Reiche zuerst völlig und für alle Zeiten trennten, wenn sie auch noch einmal für kurze Zeit vereinigt würden. Lothar erhielt die Kaiserwürbe des fränkischen Reichs und das fränkische Italien (Longobardenreich), einen schmalen Laub strich, der von der Nordsee bis zum Mittelmeer reichte und den größten Teil von Burgunb umschloß, dazu Frreslanb an der Nordwestküste Dentsch-lanbs. Der sübliche Teil seines Reiches war von Romanen, der nörb-liche von Deutschen bewohnt.
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