Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Unser Vaterland - S. 105

1900 - Berlin : Bruer
man überall huldigte, wohin er kam. Als er für seinen Sohn Otto um die Schwester des angelsächsischen Königs Adalstan warb, schickte dieser ihm eilends zwei Schwestern zur Auswahl, von denen Otto (I.) Editha, durch Schönheit und Herzensgute gleich ausgezeichnet, zur Gemahlin erkor. Die nenn Jahre des Waffenstillstands mit den Ungarn gingen zu Ende; der letzte Tribut der Sachsen sollte gezahlt werden. Da berief Heinrich die Seinen zu einer großen Versammlung und stellte ihnen vor, wie lange sie unter den wilden Stämmen der Grenzländer gelitten, und wie Gott sie alle in ihre Hand gegeben hätte bis auf die wilden Barbaren, denen sie neun Jahre lang tributpflichtig sein mußten. „Bis hierher", so sprach er, „habe ich euch, eure Söhne und Töchter beraubt, um ihre Schatzkammer zu füllen; nunmehr werde ich gezwungen, die Kirchen und Kirchendiener zu plündern, da uns weiter kein Geld, sondern nur das nackte Leben noch übrig bleibt. Geht daher mit euch zu Rate und erwägt, was wir in dieser Angelegenheit thun müssen. Soll ich den Schatz, welcher dem himmlischen Dienste geweiht ist, wegnehmen und als Lösegelb für uns den Feinden Gottes geben? Ober soll ich nicht lieber der Verehrung Gottes des irbischen Reichtums Ehre zuwenben, bamit wir uns vielmehr von dem erlösen lassen, der wahrhaft sowohl unser Schöpfer als Erlöser ist?" Da rief alles Volk: „Der wahre lebenbige Gott, der treu und gerecht ist in allen seinen Wegen und heilig in allen seinen Werken, er mache uns frei von unfern Banben." Alle schwuren dem König nochmals Treue im Kampfe gegen die Ungarn, beren Gesanbten jetzt der übliche Tribut verweigert würde. Die Sage berichtet, daß Heinrich den Ungarn einen verstümmelten, räudigen Hund gesandt habe, wohl wissend, bamit ihre Wut aufs höchste zu reizen. In ungeheuren Massen überschwemmten sie jetzt das Thüringer Land; ein Theil derselben zog sübwärts, von der Seite in der Sachsen Land zu fallen, würde aber bort von Sachsen und Thüringern völlig vernichtet. Der anbre Haufe zog Merseburg entgegen, da ihnen gesagt war, daß dort viel Gold und Silber verborgen sei, als ihnen die Kunbe von der Nieberlage ihrer Stammesgenossen wurde. Da kam Furcht und Schrecken in ihre Reihen, und der Angriff des Sachsenheeres in der Ebene der Unstrut, der „golbnen Aue", war einem Siegeszuge gleich. Durch die begeisternben Worte ihres Königs gehoben, stürmten die Deutschen vorwärts, ihrem Könige nach, der balb unter dem slatternben Banner des Erzengels Michael
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer