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1. Unser Vaterland - S. 125

1900 - Berlin : Bruer
— 125 Pfeilen in der eigenen Burg angegriffen wurde. Sein Gefolge steckte die nächststehenden Häuser in Brand, um bei einbrechender Nacht den Feind sehen zu können, auch dadurch die weit umherlagernden Deutschen herbeizurufen, die nun nach der Stadt eilten, die Thore aber verschlossen fanden. Sturm von außen und innen; der Kampf entbrannte immer heftiger, und Pavia war bald in den Händen der Deutschen, die in den Straßen von einem Steinhagel überflutet wurden. Voller Rache zündeten sie die hölzernen Häuser an, und weithin leuchtete unheimlich die brennende Stadt, deren Bewohner unter Feuer und Schwert umkamen. Endlich gebot Heinrich der furchtbaren Vernichtung Einhalt. Das erstrebte Ziel war erreicht; über ganz Italien verbreitete sich Furcht und Schrecken vor den Deutschen. Das Land war so gedemütigt, daß Heinrich es ohne Gefahr für seine Herrschaft auf eine Zeit verlassen konnte, um den Polenfürsten Boleslav zu unterwerfen, wie es heißt, „sein Herz von dem lang verhaltnen Groll zu erleichtern." Der Erfolg war glänzend. Bald standen die wendischen Marken wieder unter deutscher Herrschaft. Böhmen und Bayern waren dem König Heinrich zu Hilfe gekommen, auch die Lausitzer zogen herbei, ihrem Heere voran trugen sie ihre Götzenbilder. Sieben Tage lang hatte Heinrich bei Crossen, wo Boleslav am jenseitigen Ufer lag, vergeblich versucht, einen Uebergang über die Oder zu gewinnen. Da entdeckten die Deutschen eine seichte Stelle im Flusse, und 6000 Mann zogen dem Feinde entgegen, der so eilends die Flucht ergriff, daß das Gepäck den Deutschen zur Beute fiel (1005). Als Heinrich darauf weiter in das polnische Land vordrang, gab Boleslav jeden Widerstand auf und trat in das alte Verhältnis der Abhängigkeit zur deutschen Krone zurück. Das deutsche Reich aber hatte seine Grenzen nach Osten hin weiter ausgebreitet, als je zuvor. Zwar lehnte sich Boleslav noch wiederholt gegen Heinrich auf, aber endlich schloß er Frieden und bekannte sich als des deutschen Königs Vasall, indem er ihm das Schwert voran trug. Er erhielt die Belehnung des Lausitzer und Milzener Landes (a. d. Elbe), und Heinrich konnte wieder nach Italien ziehen, wo die zur Ruhe gezwungenen Gegner der Deutschen aufs neue ihr Haupt erhoben. Zum dritten Male stand Crescentins, der Sohn des unter Otto Ii. enthaupteten Herzogs, an der Spitze der Empörung gegen Heinrich. Er beherrschte
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