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1. Unser Vaterland - S. 178

1900 - Berlin : Bruer
— 178 — Schon zur Merovingerzeit waren die Araber in Spanien eingefallen; auch die Karolinger hatten weiter mit ihnen um den Besitz des Landes zu kämpfen (Schlacht bei Tours und Poitiers 732) wie um die Existenz des Christentums gegenüber dein Muhamedanismus, dessen Anhänger mit Feuer und Schwert vorwärts drangen. So hatte sich zuerst in Spanien, dann weiter in Frankreich, Italien und Deutschland ein christliches Rittertum ausgebildet; das christliche Abendland trat dem muhamedanischen Morgenlande ritterlich gegenüber. Die Ungläubigen sollten aus Europa verdrängt, Palästina ihren unwürdigen Händen entrissen werden. Und weil zunächst fränkische Ritter um den Besitz desselben sich mühten, nannten die Türken alle Christen des Westens „Franken". Auch Papst Gregor Vii. hatte das heilige Land erobern wollen. Seine Kämpfe mit Heinrich Iv. hinderten ihn daran. Da pilgerte ein einfacher Mönch, namens Peter aus Amiens (1094), zum heiligen Grabe und sah dort alle Gräuel des fanatischen Muhamedanismus, die christlichen Wandrer geschmäht und verfolgt und die ehrwürdigen Stätten verspottet und geschändet. Voll heiliger Begeisterung hatte er inbrünstig in der Auferstehungskirche um Hülse gegen solche Gräuel gefleht und während des Gebets eine Stimme vernommen, die ihm zurief: „Stehe auf, Peter, eile mit der Vollendung des begonnenen Werkes, verkünde die Leiden meines Volkes, daß ihm geholfen, und die heilige Stadt von den Ungläubigen befreit werde." Da ging Peter nach Rom und erbat sich die Hülfe des Papstes Zu solchem Vorhaben. Dieser gab ihm Briefe an die Fürsten und Großen aller Reiche der Christenheit mit, in denen eine glühende Sprache zur Teilnahme an einem Kriegszuge gegen die Ungläubigen aufforderte. Den Mönch selbst aber ermutigte der Papst mit den Worten: „Gehe hin, mein Sohn, wandle von Dorf zu Dorf, von Stadt zu Stadt, erzähle überall, was du gesehen und gehört hast, erwärme die kalten Herzen mit glühender Beredsamkeit, und der Heiland würd seinen Segen zu deinen Bemühungen geben. Alles Uebrige überlasse meiner Sorgfalt!" Peter folgte der Weisung und zog, angethan mit einem graueu Pilgerkleide, barfuß und entblößten Hauptes auf einem Esel sitzend durch die Länder. Wo sich Menschen um ihn sammelten, machte er Halt und schilderte das Elend der Christen in Palästina. Mit funkelnden Augen und hinreißender Begeisterung sprach er von dem Aufträge des
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