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1. Unser Vaterland - S. 180

1900 - Berlin : Bruer
losigkeit zum Raube lassen? — Nein, o nein! ihr werdet aus eurer Trägheit erwachen. Auf denn! Wendet Eure Schwerter gegen den Feind des christlichen Namens, statt sie gegen euch untereinander zu schärfen! — Werdet aus Streitern des Teufels Streiter des lebendigen Gottes, unter dessen glorreicher Fahne ihr nichts zu fürchten habt! Ihr werdet als Sieger heimkehren oder die Märtyrerkrone erringen; vollkommener Ablaß und die gewisse Hoffnung himmlischer Freuden begleiten euch in den heiligen Streit. Kein irdisches Band, nicht eheliche Liebe, nicht kindliche Pflicht soll euch an die Heimat fesseln. Damit aber keine bange Sorge euch bedrücke, verleihen wir allen, die sich diesem verdienstvollen Unternehmen weihen, den Schutz der Kirche, und verflucht sei, wer das Eigentum der heiligen Streiter antastet! . . . Aber den Streitern Christi gebührt es, ein besonderes Zeichen an sich zu tragen, das sie in den Stunden der Schlacht von den Ungläubigen scheide. Dieses Zeichen sei das Bild des hl. Kreuzes. So schmücke sich jeder, der sich diesem heiligen Zuge anschließt, auf seiner rechten Schulter mit einem Kreuze! Den Christen sei es ein Zeichen ihrer Verbrüderung, den Türken ein Schrecken!" So und Weiteres sprach der Papst, und der Bischof Ademar von Puy bat als erster knieend um das Kreuz. Ihm folgten Unzählige; sie hefteten ein rotes Kreuz als heiliges Weihezeichen auf ihre Schulter. Mancher trug es auch verborgen mit sich hinweg; galt es doch, so manches Hindernis zuvor hinwegzuräumen. Bald wollte niemand zurückbleiben, und die Kreuzfahrer bildeten eine wahre Völkerwanderung, die sich aus Hirten und Mönchen, aus Rittern und Landleuten, selbst aus Nonnen zusammensetzte. Eine fanatische Bewegung ging durch alle christlichen Lande. Ueberall wollte man Zeichen und Wunder gesehen haben. Besonders die niedern Stände, die Leibeignen und kleinen Vasallen meinten in diesem Kriege auch eine Erlösung von dem Druck ihrer Lehnsherren zu finden. Bald sah man keine Stadt und kein Dorf, wo sich nicht Pilger sammelten. Auf den Feldern wurden Zelte aufgeschlagen, und Psalmen und Lobgesänge erfüllten die Landstraßen. Aber auch wilde Haufen strömten unter einem Abenteurer herbei, Walter von Habenichts genannt (1096). Sie zogen über den Rhein durch Deutschland, das sich den lebhaften erregten Franzosen gegenüber bis dahin weniger an diesem ersten Kreuzzug beteiligte und die wilden Horden verspottete, die bei jeder Stadt und bei seder Burg, die sie erreichten, ungeduldig fragten, ob denn das Jerusalem sei. Denn es
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