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1. Unser Vaterland - S. 188

1900 - Berlin : Bruer
aber wurden auf das Gelübde der Armut, des Gehorsams und der Ehelosigkeit verpflichtet. Von den Johannitern zunächst abhängig, war der Deutsche Ritterorden, der sonderlich den Deutschen Hülfe zu bieten strebte. Erst im Jahre 1196 bestätigte Cölestin Iii. die Unabhängigkeit des Deutschen Ordens von den Johannitern. Die Ritter unter ihnen trugen den weißen Mantel mit schwarzem Kreuz auf der linken Brust, die Laienbrüder ein graues Gewand. Die Tempelherren waren anfangs eine Verbrüderung von neun französischen Rittern, die, begeistert durch das Beispiel der Johanniter, die gleichen Gelübde ablegten wie diese. König Balduin Ii. von Jerusalem hatte ihnen als Ordenshaus einen Teil seines Palastes eingeräumt, der neben dem salomonischen Tempel lag. Danach hatten sich die Ritter Templer oder Tempelritterbrüder genannt. Ihr Ordenskleid war ein weißer Mantel mit blutrotem Kreuz, und ihr Schlachtenbanner trug die Inschrift: „Nicht uns, o Herr, nicht uns, sondern Deinem Namen gieb Ehre!" Diese Ordensbrüderschaft wurde mehr als die anderen von Fürsten und Rittern gesucht, und darum war sie die zahlreichste und mächtigste unter allen, so daß sie bald ein Schrecken der Sarazenen wurde. Nach Verlauf eines Jahrhunderts bestand der Orden der Templer allein aus 20,000 Rittern und 9000 Komtureieu und Prioreien in Asien und Europa. An ihrer Spitze stand ein Großmeister, ihm zur Seite ein hoher Rat. Wohl reicht die glorreichste Zeit dieser Ritterorden weit über den ersten Krenzzug, ja noch über weitere Jahrhunderte hinaus; aber doch ruht ihre eigenartige Gestaltung nur in ihm, wenn auch die späteren Kreuzzüge einen ähnlichen Charakter haben und darum gleich der ersten Kreuzfahrt nach Palästina unter die unzähligen verschiedenen Urteile fallen, welche Mit- und Nachwelt darüber gesprochen haben. Die kühle, nüchterne Anschauung der Gegenwart sieht die opferwillige Begeisterung der Kreuzfahrer vielfach nur als eine religiöse Schwärmerei an, der die Ernüchterung notwendig folgen mußte. Der Vaterlandsfreund kann es beklagen, wie die Blüte deutscher Ritterschaft im fernen Orient nutzlos dahin welkte, wie die Fürsten Phantomen nacheilten, statt ihr Schwert für des Vaterlandes Schutz und Wehr zu schärfen. Ja, selbst der Christ kann nicht ganz eine Veräußerlichung des Christentums in den Kreuzzügen fortleugnen, die, vielfach genährt
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