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1. Unser Vaterland - S. 196

1900 - Berlin : Bruer
— 196 — Sogleich überreichte ihm Bernhard das Kreuz und eine Fahne als verheißungsvolles Siegeszeichen gegen die Ungläubigen. Auch viele deutsche Fürsten ließen alle Fehde ruhen und schlossen sich dem königlichen Zuge an, darunter Konrads Neffe, Friedrich Iii. von Schwaben (Friedrich I. Barbarossa). Heinrich der Löwe, Albrecht der Bär, der Zähringer Herzog und die sächsischen Fürsten, die keine Lust hatten, nach dem fernen Orient zu ziehen, meinten, daß noch genug Heiden im Vaterlande wären; gegen diese wollten sie kämpfen, und wirklich gelang es ihnen, die heidnischen Wenden zu bekehren (1148). Konrad Iii., der sich zuvor von allen deutschen Fürsten den Landfrieden hatte beschwören lassen und seinen kleinen Sohn Heinrich als König bestellt hatte (1147), war mit 70,000 geharnischten Rittern und 20,000 Mann Fußvolk ausgezogen, fand aber auf dem weiten Wege viel Mißgeschick. Zuerst wehrte ihm der König von Ungarn den Durchzug, und in Griechenland erfuhren die Kreuzfahrer gleiches Geschick. Als sie endlich nach langen Unterhandlungen und Beschwerden nach Kleinasien übergeschifft waren, verschlossen die Städte dort ihre Thore vor den Völkermassen des Abendlandes, denen sie höchstens schlechte Lebensrnittel an Stricken über die Mauer hinabließen, nachdem sie das Geld dafür zuvor emporgezogen hatten. Von treulosen Führern verlassen, von den feindlichen Sarazenen umschwärmt, zog das Christenheer in wüster, wasserloser Gegend unter den furchtbarsten Beschwerden vorwärts, ohne nur den rechten Weg zu wissen. Endlich kam Konrad, selbst von zwei feindlichen Geschossen verwundet, mit 7000 Männern, dem Rest seines Heeres, nach Nicäa zurück und fand bei dem ihm verwandten griechischen Kaiser in Konstantinopel freundliche Aufnahme und Erholung. Während das herrliche deutsche Heer ein so trauriges Ende gefunden hatte, ohne das ersehnte Ziel zu erreichen, zog auch der König von Frankreich mit 60,000 streitbaren Männern über Konstantiuopel dem gelobten Lande zu. Doch das französische Heer hatte das Geschick der deutschen Kreuzfahrer, und nur Konrad Iii. und Ludwig Vii. zogen, zwei königliche Pilger, mit wenigen Getreuen nach Palästina, dort die heiligen Orte aufzusuchen. Nach erster Beratung mit Balduin Iii. und andern Fürsten wurde der Versuch gewagt, die Stadt Damaskus durch gemeinsame Belagerung zu gewinnen. Bald berichtete man von der deutschen Tapferkeit Wunderdinge, und die Sage bemächtigte sich ihrer Helden-
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