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1. Unser Vaterland - S. 205

1900 - Berlin : Bruer
— 205 - aber in dem Andenken Karls des Großen, seines erhabenen Vorbildes, aufznrichten, ließ Kaiser Friedrich zu Aachen die Gebeine des großen Frankenkaisers im prachtvollen Sarge ausstellen, ihn selbst aber heilig sprechen (1165). Wiederum erhoben die lombardischen Städte kühn ihr Haupt. Mailand erstand aus der Asche, und an seinen Thoren kündeten Schmäh-säulen von dem Unglück der Deutschen in Italien. Dem Kaiser zum Hohn hatten die lombardischen Städte in der Ebene von Pavia eine starke Festung gebaut und zu Ehren des Papstes Alessandria genannt. Da rüstete Friedrich Barbarossa zum fünften Male ein Heer (1174), um Italien endlich zu besiegen; doch wiederum sollte das Land nur ein Grab vieler Deutschen werden. Sieben Monate lang belagerte Friedrich die starke Feste Alessandria. Es war Winter, und der unaufhörliche Regen hatte die kaiserlichen Truppen zu keinem nennenswerten Erfolge kommen lassen, als die Schreckenskunde von dem Heranrücken eines großen Lombardenheeres jede Siegeshoffnung nahm. Denn Krankheit und Tod hatten unter den Deutschen reiche Ernte gehalten, und die erschöpften Truppen suchten ihr Heil in der Flucht. Ihr Lager gaben sie den Flammen preis. Noch hoffte Friedrich Barbarossa, daß die deutschen Fürsten, welche er zu sich entboten hatte, ihm Hülfe leisten sollten, besonders meinte er sich Heinrich den Löwen verpflichtet zu haben. Aber gerade er versagte seinem kaiserlichen Herrn unter allerlei Ausflüchten die Pflicht der Heeresfolge. Er war selbst zu mächtig und darum voll Uebermut geworden. „Von der Elbe bis zum Rhein, von dem Harze bis zur See ist mein", so hatte der stolze Herzog gerühmt, und der eherne Löwe, den er vor der Burg zu Braunschweig aufgerichtet hatte, mochte nur ein Symbol dieses Stolzes sein, in dem er kühn die Rechte anderer Fürsten verletzte und sie befehdete. Daß der Kaiser ihm darum den Landfrieden geboten hatte, nahm Heinrich als persönliche Beleidigung auf. In nächster Bedrängnis bat Friedrich Barbarossa den trotzigen Vasallen um eine Zusammenkunft in Partenkirchen. Er kam, aber alle Bitten des Kaisers, um der Ehre des Reichs willen mit ihm gegen die lombardischen Städte zu ziehen, fanden bei Heinrich kein Gehör. Als nun Friedrich Barbarossa den Bayernherzog sogar fußfällig um Hülfe bat, und dieser sich von seinem kaiserlichen Herrn abwandte, trat die Kaiserin zu ihrem Gemahl und sprach: „Stehet auf, lieber Herr!
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