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1. Unser Vaterland - S. 209

1900 - Berlin : Bruer
— 209 — Die Bestürzung, der Schmerz der Kreuzfahrer über diesen Verlust war so groß, daß viele eiligst in die Heimat zurückkehrten, wenige unter des Kaisers Sohn, Herzog Friedrich, weiter zogen und die Stadt Accon belagerten, wo auch dieser edle Führer seinen Tod fand. Das deutsche Volk trauerte tief und lang um seinen Heimgegangenen Kaiser. Wie die Trauerfackeln vor den Zelten der Kreuzfahrer in unzähligen Flammen eine heilige Totenwacht deutscher Treue darstellten, so lebte im fernen Abendlande diese Treue in dem Glauben fort, daß der edle Kaiser Friedrich Barbarossa, der mit seiner ganzen Lebenskraft nur des deutschen Reiches Herrlichkeit erstrebt hatte, nicht gestorben sein könne. Er schläft nur, so ging die Sage prophetisch durch die Jahrhunderte, in der Tiefe des Kyffhäusers einen langen, tiefen Schlaf und träumt von des deutschen Reiches kraftvollem Erstehen. Wenn die Raben nicht mehr um des Berges Gipfel kreisen, dann ist es Zeit zum Erwachen. In Friedrich Barbarossa ist für alle Zeiten eine jener geschichtlichen Gestalten verewigt, die unauslöschlich im deutschen Volksbewußtsein fortleben. Seine ideale Persönlichkeit ist mit einem Ewigkeitszauber umgeben, der alles Edle, Große und Schöne umfaßt, das je das Germanentum mit Lebenskraft erfüllte, und darum konnte des alten deutschen Reiches Herrlichkeit wohl mit seinem hehren Kaiser einschlafen; aber einst mußte sie erwachen, und sie ist erwacht unter dem Zepter der Gerechtigkeit und der Kraft des unvergeßlichen deutschen Kaisers Wilhelm I. 5. Heinrich Vi. (1190 bis 1197.) Die ruhmreiche Herrschaft Friedrich Barbarossas hatte ihren Gipfelpunkt erreicht, als er, endlich in Frieden mit Italien, durch die Beugung der Heizogsgewalt in Deutschland den ideal gedachten christlichen Staat meinte gefestigt zu haben. Aber beim Tode des edlen Kaisers sollte sein Sohn Heinrich (Vi.) dieselbe Aufgabe finden, welche Friedrich Barbarossa endlich gelöst zu haben glaubte. ^chon während seiner Kreuzfahrt hatten die Großen des Reichs gedacht, mit dem jungen stellvertretenden Königssohn leichtes Spiel zu haben. Während Heinrich der Löwe auf des Kaisers Befehl in England Bornhak, Unser Vaterland. 14
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