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1. Unser Vaterland - S. 287

1900 - Berlin : Bruer
— 287 — desto erfolgreicher widmen zu können. Ein geordnetes Gerichtswesen und die Abfassung des Landbuchs der Mark Brandenburg sicherten die landesherrlichen Rechte. Die süddeutschen Städte sahen vorsichtig auf Karls Iv. Politik, der selbst den Fürsten Städte verpfändet hatte, um Geld zu erlangen. Daraus schlossen vierzehn Städte einen Bund, den schwäbischen Städtebund, „gegen jedermann, der sie bedrängen würde," und lange Kriege der Städte mit fürstlichen Herren, besonders mit Graf Eberhard dem ©reiner, verwüsteten die südlichen Länder, ohne daß sich der Kaiser darum gekümmert hätte. Er zog zu dieser Zeit anscheinend zu friedlichem Besuch nach Paris an den seinem Hause verwandten Königshof. Doch wurden dort auch mancherlei andere Interessen geltend gemacht, Frankreich sollte im Kriege mit England anf die Hülfe des deutschen Kaisers rechnen, so versprach dieser. Sein Tod ließ es dazu nicht kommen. Nach Deutschland zurückgekehrt, starb Karl Iv. zu Prag an einem schleichenden Fieber, das als Sinnbild jener Zeit gelten möchte, die nun über Deutschland heraufzog, langsam aber düster in ihrer Zukunft. So vielfach Karl Iv. als deutscher Kaiser in der Geschichte getadelt worden ist, ebenso viel Ehre möchte ihm sein Vermächtnis an seinen Sohn und Nachfolger bringen, in dem es heißt: „Habe Deine Freunde lieb und sitze friedsam, und wenn Du etwas mit Güte erreichen kannst, so laß den Krieg. Erweise jedem Zucht und Ehre. Habe den Papst und die Pf aff heit lieb und die Deutschen zu Freunden, so magst Du desto besser im Frieden bleiben." 2. Wenzel (1378 bis 1400) und Ruprecht von der Pfalz (1400 bis 1410). Unter Wenzel, der, kaum siebzehn Jahre alt, die deutsche Krone trägt, wird die deutsche Königswürde zur Karrikatur. Schon über seine Jugendjahre werden viele böse Dinge berichtet, die ihn als einen Unhold erscheinen lassen. Tiere und Menschen sind ihm ein Spielzeug, worauf er jein Geschoß richtet, oder die er anderweitig mißhandelt. Der Henker, den er seinen lieben Freund und Gevatter nannte, soll sein steter Begleiter gewesen sein. Wie viel oder wenig an diesen sagen-
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