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1. Unser Vaterland - S. 338

1900 - Berlin : Bruer
— 338 — Zeit, in welcher der deutsche Name seinen hohen Klang unter den Völkern längst verloren hatte. Zur Zeit des Interregnums, noch weiter unter Otto Iv., hatten die Dänen sich das Land der Dithmarsen unterworfen. Zwar hatten sich Holsten und Dithmarsen in der blutigen Schlacht bei Bornhöved frei gemacht (1227) von der Dänenherrschaft und waren als freie Männer, unter denen die Edelleute mit den Bauern „zu gleichem Recht" gestellt waren, zu ihrer einfachen Hantierung zurückgekehrt. Ihre Schutzwaffe war das altsächsische Beil und das kurze Schwert; sie duldeten die Vögte des Bremer Erzbischofs nur, wenn sie aus dem Stamme der Dithmarsen waren. Aber „es kann der Beste nicht im Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt". Die fürstlichen Nachbarn, die Herzöge von Mecklenburg und andere Herren, brachen in das Land. Die Dithmarsen hatten sich endlich in der Kirche von Oldenvörde verschanzt. Aber die Feinde legten Feuer darum her, und schon loderten die Flammen an dem Gotteshause empor, das Blei träufelte an den Fenstern herab, da überlegten die Dithmarsen, daß, sollte es nun einmal in den Tod gehen, noch mancher Feind mit ihnen gehen könne. Wild brachen sie aus ihrem feurigen Gefängnis hervor und besiegten die schon triumphierenden Feinde. Ein ehrenvoller Friede kam zu stände; aber die Dithmarsen blieben immer auf der Wacht gegen die mächtigen Feinde. Als gar Kaiser Friedrich Ii. den Dänenkönig mit dem Lande „Dyetmarn" belehnte, „einem herrenlosen, seine Freiheit mißbrauchenden Lande", da mußte sich das Volk wieder ernstlich zur Notwehr rüsten. Obgleich der Kaiser später des eignen Vorteils wegen die Schenkung zurückzog, auch Christian I. von Dänemark starb, rüsteten doch seine Söhne, Johann, König von Dänemark, Schweden und Norwegen, Herzog von Schleswig-Holstein (das sich selbst den dänischen König als Schutzherrn erkoren) ein großes Heer gegen die „Bauern". Ritter und Söldnertruppen, darunter die „große Garde", kamen voll Uebermut in das Land der Dithmarsen. Grausamkeit und Verwüstung bezeichneten ihren Weg. „Wahr di Buer, de Garde de kumt!" sangen die voran stürmenden Truppen. Aber da stockte der Zug; quer über den Weg war eine Schanze gezogen, und dahinter hatten sich wohl tausend tapfere Dithmarsen verborgen. Es war bei dem „Dusenddüwelswars", wo die Marsch zu beiden Seiten am tiefsten ist. Zum Unglück für die Dänen
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