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1. Unser Vaterland - S. 394

1900 - Berlin : Bruer
— 394 — reich entgegen. Der deutsche Kaiser aber hatte andres zu thun, als sich um Deutschlands Kriege zu kümmern. 4. Ausbreitung der Reformation in Deutschland während der auswärtigen Kriege Karls V. (1521 bis 1529.) Obgleich die Bauernkriege nur sozialen Zuständen entsprungen waren, trugen sie doch eine Gefahr für die Reformation in sich, aus deren Lehren sich die Anführer beriefen. „Was das heilige Evangelium aufrichtet, soll aufgerichtet sein, was das niederlegt, soll nieder gelegt sein und bleiben" hieß es in den sieben Artikeln der „versammelten Bauernschaft im Land zu Frauken". Lutherische Prediger hatten sogar in der Reihe der Bauern gekämpft und es lag nahe, allen reforma-torischen Bestrebungen von Staatswegen entgegen zu treten. Aber die Reformation hatte, bei der in ihr ruhenden Lebensfähigkeit, einen zu wohl vorbereiteten Boden im ganzen Reiche gefunden, und war darum zu fest gewurzelt, um leicht beseitigt zu werden. Das wußte vor allen andern Papst Hadrian Vi., dessen Einfluß es zunächst gelang, ein vom deutschen Reichsregiment geplantes Konzil in Speyer zu unterdrücken. In „100 Beschwerden deutscher Nation" suchten die weltlichen Stände ihr Recht, da „ohne billige Abstellung weder Friede noch Einigkeit unter den Ständen, noch eine Unterdrückung solcher Ausbrüche möglich sei, wie die der letzten Aufstände". Dazu verlangten die Stände ein freies christliches Konzilium deutscher Nation. Alles wurde abgelehnt. Die Fürsten sollten dem Wormser Edikt (1524) folgen, das Unterdrückung der neuen Lehre befahl. Sie versprachen, demselben so viel als möglich nach zu kommen, und damit war so gut wie nichts gelobt. Aber Karl V. mußte doch auf günstigere Gelegenheit warten, seine Pläne gegen Reformation und Reichsstände durchzuführen. Schon Militz hatte einst Leo X. berichtet, daß er auf einen Katholischen allemal drei lutherisch Gesinnte im Reiche gefunden habe. Trotz aller Verfolgungen gegen die Anhänger der neuen Lehre, welche schon in den ersten Jahren ihres Entstehens eine Reihe von Blutzeugen hatte, breitete sich die Reformation in naturgemäßer Notwendigkeit aus. Zwei Augustinermönche, H. Voes und I. Esch, starben in Antwerpen auf
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