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1. Unser Vaterland - S. 406

1900 - Berlin : Bruer
406 besonders diejenigen Fürsten dem schmalkaldischen Bunde, welche von Oesterreich zu fürchten hatten. Selbst die katholischen Mitglieder des einstigen schwäbischen Bundes, mit dessen Hilfe Oesterreich den Herzog Ulrich von Württemberg vertrieben hatte, waren damit einverstanden, daß Landgraf Philipp von Hessen den Herzog Ulrich mit Frankreichs Hilfe wieder einsetzte. Mit einem Heere von 24 000 Mann hatte Philipp das österreichisch-schwäbisch-böhmische Heer besiegt (1534), und König Ferdinand mußte im Frieden von Kadan selbst den Herzog Ulrich derart bestätigen, daß dieser Württemberg als Afterlehn von Oesterreich, aber Sitz und Stimme im Reiche haben sollte. Herzog Ulrich führte in Württemberg die Reformation ein, die auch bald der Elsaß, Baden und viele Reichsstädte annahmen. Damit war das Kriegsgewölk über Deutschland nicht zerstreut, und die Mitglieder des schmalkaldischen Bundes machten sich kriegsbereit. Sie wählten für Oberdeutschland und Hessen den Landgrafen Philipp von Hessen als Anführer, für Sachsen und Westfalen Kurfürst Johann Friedrich den Großmütigen, Sohn Johanns des Beständigen von Sachsen, der im Jahre 1532 nach siebenjähriger Regierung gestorben war. 6. Religionsunruhen in der Schweiz und weitere Kriege Karls V. bis zum Zahre 1544. Ulrich Zwingli, der mit der religiösen Reformation auch eine Umbildung des staatlichen Lebens erstrebte und rücksichtslos verfuhr, hatte dadurch großen Anstoß bei den Katholiken der Schweiz erregt. Die fünf katholischen Orte Zug, Luzern, Uri, Schwyz und Unterwalden waren bewaffnet ins Berner Oberland eingefallen, und die reformierten Kantone Zürich und Bern hatten dafür durch Besetzung der Alpenpässe den feindlichen Orten alle Zufuhr abgeschnitten. Die fünf Orte gingen nun mit unerhörter Grausamkeit vor, töteten die reformierten Prediger, einer wurde sogar verbrannt, weil er Gottesdienst in seiner Kirche hatte abhalten wollen. Dann verbündeten sie sich gegen alles eidgenössische Recht mit König Ferdinand gegen die reformierten Schweizer, und eine fanatische Kriegsstimmung entbrannte an allen Enden der Alpen. Unerwartet rückten die katholischen Kantone mit 8000 Mann bei Kappel gegen die Züricher Streitmacht von nur 2000 Mann (11. Oktober 1531). Ganz Zürich geriet in höchste Bestürzung. Zwingli selbst war als Feldprediger und Feldherr mit in den Kampf
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