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1. Unser Vaterland - S. 442

1900 - Berlin : Bruer
— 442 — stand vorzubereiten, der zu einem blutigen Kriege führte, mußte Alba weichen und den König um seine Entlassung bitten. Dieser sandte zwar einen gemäßigteren Statthalter nach den Niederlanden, Don Zuuigo de Requesens, aber jeder Versuch einer Vermittelung scheiterte an Philipps finstrer Unduldsamkeit. Der weitere Verlauf des Krieges bietet ergreifende Bilder eines edeln, geknechteten Volkes, das seine Ketten bricht, die so oft aufs neue geschlossen, dennoch endlich heldenhaft gelöst werden. Die englische Königin Elisabeth, welche einst die Hand des Königs von Spanien verschmäht hatte, half jetzt seinen Feinden. In Amerika zerstörten und plünderten englische Schiffe die reichen spanischen Besitzungen, und der Führer des englischen Heeres in den Niederlanden nahm sogar den Namen eines Statthalters der vereinigten Provinzen an. Holland, Seeland, Utrecht, Geldern, Oberyssel, Groningen und Friesland hatten sich schon in der „Utrechter Union" von Spanien losgesagt (1579 , dessen König nun in seiner ganzen Macht sich erhob, England und die Niederlande zu unterwerfen. Eine ungeheure Flotte von 135 großen Kriegsschiffen mit 8000 Matrosen und 19,000 Mann Landungstruppen bemannt, später noch 30,000 Mann Fußvolk und 1800 Reiter, bildeten das Angriffsheer der „unüberwindlichen Armada", welcher Elisabeth von England eine Flotte von 197 wohl ausgerüsteten Schiffen entgegen sandte. Aber für England, für die Niederlande kämpfte ein andrer Bundesgenosse, Sturm und Ungewitter. Die furchtbare Armada erlag teils den empörten Meereswellen, teils den Engländern (1588). Die Küsten Englands und Frankreichs waren mit Trümmern gescheiterter Schiffe bedeckt; aber Philipp empfing die Hiobspost mit derselben eisernen Ruhe, in welcher er die unzähligen Todesurteile mit kaltem Blute unterschrieben hatie. Doch von Gram gebeugt, erlebte Philipp das Ende des Krieges nicht. Bei allen Schätzen Amerikas hinterließ er als König vieler Reiche eine Schnlbenlast von 150 Millionen Dukaten. Er würde in dem Kloster Escurial bei Mabrib beigesetzt, das er für fünf Millionen Dukaten hatte bauen lassen. Mit seinem Tode war der Krieg in den Nieder-landen nicht beenbet, obgleich auch biefe große Verluste erlitten hatten. Wilhelm von Oranien war zu Delft durch Meuchelmorb getötet, die reiche Handelsstadt Antwerpen, gleich vielen cinbern in einen Schutthaufen verwandelt worden, da schloß die „Republik der vereinigten Niederlande" mit Spanien einen zwölfjährigen Waffenstillstand. Das war
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