Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Unser Vaterland - S. 473

1900 - Berlin : Bruer
— 473 — er trotzte ruhig dem Befehl: „Und wenn Stralsund mit Ketten an den Himmel gebunden wäre, so müßte es herunter!" Der erste Sturm auf die Festung kostete 1000 Wallensteinische Soldaten, weitere Ausfälle der Bürger vernichteten noch mehr. Und als der Stadt gar 200 dänische Schiffe und 2000 Schweden zu Hülfe kamen, mußte Wallenstein darauf Bedacht nehmen, sich die Mecklenburgische Küste zu decken, konnte aber nicht hindern, daß die Dänen in Pommern landeten. Eine neue Gefahr drohte dem Mächtigen in einem Bunde des Dänenkönigs mit Gustav Adolph von Schweden, der eben siegreich in Polen gewesen war, Liesland erobert hatte und jetzt die Ostseeprovinzen Polens dazu gewinnen wollte. Auch England und Frankreich standen noch aus Seiten der Protestanten, und Wallenstein schloß eiligst zu Lübeck mit Christian von Dänemark Frieden (1629), der versprechen mußte, sich von jetzt ab nur soweit in deutsche Angelegenheiten zu mischen, als es seine Stellung als holsteinischer Reichsstand mit sich brachte. Ihm selbst wurde nur dafür das Zugeständnis daß Dänemark von den zügellosen Truppen Wallensteins und Tillys befreit sein sollte. schort vor Abschluß des Lübecker Friedens hatte Kaiser Ferdinand dem Drängen der geistlichen Kurfürsten und der katholischen Liga nachgegeben, die Rechte der Protestanten dahin zu beschränken, daß alle Vorteile des Religionsfriedens den Bekennern Augsburgischer Konfession zu Gute kommen, alle Kirchengüter und Stister aber, die von protestantischen Ständen seit 1552 in Besitz genommen waren, der katholischen Kirche zurückgegeben werden sollten. Das war das Re-ftitutionsedikt (6. März 1629), in welchem eine notwendige Verlängerung des Krieges liegen mußte, da der Kaiser, gleich der Liga, seine Heere beibehielt, um dem Edikt nachdrücklich Erfolg zu verschaffen. Dabei ging es oft gar wunderlich zu. Die Exekution des Fortnehmens der betreffenden Stifter und Kirchengüter wurde durch kaiserliche Kommissare und Feldherren aufs strengste durchgeführt. Sie wurden aber meist nicht den ursprünglichen Besitzern, sondern den Jesuiten auch wohl Verwandten oder Günstlingen des Kaisers gegeben. So erhielt Ferdinands Ii. fünfzehnjähriger Sohn die Erzstifte Bremen und Magdeburg, auch Halberstadt und Hersfeld. Mächtige Reichsstädte, wie Augsburg, mußten sich aufs neue dem Katholizismus unterwerfen, und nur wenige waren fähig, erfolgreich
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer