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1. Unser Vaterland - S. 494

1900 - Berlin : Bruer
‘ — 494 — erklärte feinem alten Bundesgenossen Schweden den Krieg, und Oren-stierna trachtete vergeblich, sich mit Oesterreich zu verbünden. Jetzt hielt es der französische Minister Kardinal Richelieu an der Zeit, thatkräftig in den Krieg einzugreifen, um Oesterreichs, um Deutschlands Macht vernichten zu helfen. Er schloß mit den Schweden einen Vertrag, wonach er sich verpflichtete, 12,000 Mann beim Bundesheere Zu unterhalten und eine halbe Million Hülssgelder zu zahlen, auch eine Reservearmee am Rhein aufzustellen. Dafür besetzten die Franzosen für sich den Elsaß, bekamen mehrere feste Städte am Rhein, und Frankreich erhielt eine so ausschlaggebende Stimme im Bundesrate, daß keiner der Verbündeten ohne seine Zustimmung mit dem Kaiser verhandeln durfte. Bernhard von Weimar wurde Richelieus Feldherr. Ihm wurde im Vertrage von St. Germain ein Jahrgehalt und der Besitz des Elsaß als Landgrafschaft zugesichert. Klug wußten die Franzosen sich überall die Oberhand zu bewahren, obgleich die Kaiserlichen zunächst siegreich waren. Ein Heer, das Richelieu unter dem Karbinal be la Valette dem Herzog von Weimar zu Hülfe sandte, ivnrde eben so besiegt, iuie später ein anderes unter dem Herzog von Lothringen und nachmals selbst unter dem französischen Könige. Inmitten der hochgehenden Kriegswogen starb der als leutselig gerühmte Kaiser Ferdinand Ii". (15. Februar 1637), 62 Jahre alt. Kurz Dor seinem Tode war es ihm gelungen, die Wahl seines Sohnes Ferdinand (I1j.) zum römischen König trotz aller französischen Umtriebe durchzusetzen. Sein Tod war kein Verlust für das deutsche Reich. Er hatte es im Fasten und Beten den Mönchen gleich gethan; seine Re-gieruugsgeschäste lagen zumeist in den Händen der Jesuiten, die Machtvergrößerung des Hauses Oesterreich war seine Hauptsorge gewesen, obschon er darin wenig erreicht hat. Brandenburg schloß sich jetzt an den jungen Herrscher an und stellte ihm ein Heer gegen die Schweden Zur Verfügung, deren Gelüste es fürchten mußte. Die Schweden wurden von dem kaiserlichen Felbherrti Gallas bis an die äußersten Grenzen Pommerns zurückgebrängt; alle festen Plätze an der Elbe gingen an die Kaiserlichen über. Zwar faßte Bertiharb von Weimar am Rhein festen Fuß, mußte sich aber vor dem tapferen Bayerngeneral Johann von Werth zurückziehen, imb erst im solgenben Jahre gelang es den vereinten Machten, gegen den Kaiser erfolgreich vorzugehen. Bernhard vou Weimar suchte eine deutsche „dritte Partei" zu gründen, die ohne Frankreich den habsburgischen Hebelgriffen entgegen
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