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1. Unser Vaterland - S. 529

1900 - Berlin : Bruer
— 529 — hausten. Da erhob sich das bayrische Volk zu einem Kampf auf Leben und Tod. „Lieber bayrisch sterben, als kaiserlich verderben!" war die Losung, unter der wohl 20,000 Landleute unter der Führung eines Studenten, namens Meindel, zu den Waffen griffen. Aber die ungeübten Streiter unterlagen und flohen ins Ausland. Ihr Kurfürst und dessen Bruder, der Erzbischof von Köln, wurden als Strafe für den bayrischen Aufstand in die Reichsacht gethan. Von jetzt an wurde Spanien, dessen begehrter Besitz den Krieg hervorgerufen hatte, der Schauplatz desselben. Eine österreichische und eine französische Partei schürten im Lande selbst einen Kampf, dessen Ausgang sich noch gar nicht voraussehen ließ. Nach Unterwerfung von Katalonien und Navarra hatte der französische Philipp (V.) endlich seinen Einzug als König in Madrid gehalten (1706), aber den feindlichen Truppeu schon drei Monate später weichen müssen. Wohl er- oberten die Franzosen allmälig viele verlorene Plätze zurück; aber seit der furchtbaren Niederlage von Hochstädt schien das Kriegsglück von ihnen gewichen zu sein. Noch einmal sandte Ludwig seinen bewährten Feldherrn Villeroy an der Spitze eines großen Heeres nach den Niederlanden, den alten Kriegsruhm gegen Marlborough zu verfechten. Bei dein Dorfe Ramillier, nicht weit von Waterloo, das nach mehr als hundert Jahren den Franzosen nochmals verhängnisvoll wurde, erlitt das französische Heer eine vernichtende Niederlage. Die stolzen Garden. Ludwigs vermochten nicht einmal ihre Fahnen zu retten. So sielen Flandern und Brabant und mußten dem Erzherzog Karl als dem rechte mäßigen Karl Iii. huldigen. Fast zu gleicher Zeit unterlagen die Franzosen in Italien. Hier war Prinz Eugen der durch die Franzosen bedrängten Residenz des Herzogs von Savoyen, der Stadt Turin, mit einer säst ans Unglaubliche grenzenden Schnelligkeit zu Hülse geeilt. Unter unsäglichen Schwierigkeiten hatte er mit seinen Truppen über Berge und Ströme mehr als hundert Wegstunden in so kurzer Zeit zurückgelegt, daß ihn die Franzosen noch gur nicht erwarteten. Kaum war die Kunde von seinem Aufbruch zu ihnen gelangt. Mit dem Prinzen waren die Preußen unter Fürst Leopold von Dessau den Belagerern in den Rücken gefallen und gerade sie erstürmten die erste französische Schanze (7. Sept. 1706). Bald waren auch die übrigen Befestigungen genommen, und die Franzosen suchten ihr Heil in wilder Flucht. Frauk- Bornhak, Unser Vaterland. Oa
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