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1. Unser Vaterland - S. 658

1900 - Berlin : Bruer
— 658 — zu vermögen, blieben fruchtlos. Da ließ der König den trotzigen Prälaten verhaften und zur Festung Minden abführen. Darauf erscholl ein Kriegsruf des Papstes voll bittrer Anklagen und Vorwürfe gegen die preußische Staatsgewalt, welche die Kirche knechte. Eine mächtige, katholische Volkspartei stand der Geistlichkeit zur Seite, besonders in den katholischen Rheinlanden, die sich damals noch nicht sehr fest an den preußischen Staat gebunden fühlten. Ihnen schloß sich der Erzbischof von Posen, Martin von Dunin cm. Er wurde ebenfalls zu Amtsentsetzung und Festungshaft verurteilt, vom König aber unter der Bedingung begnadigt, daß er nicht in seine Diözese zurückkehre. Das that er dennoch und wurde nun nach Kol-berg geschafft. Fest entschlossen, diesen Streit zwischen Staat und Kirche, zwischen Krone und Tiara zum Austrag zu bringen, wich Friedrich Wilhelm Iii. keinen Schritt von dem als recht erkannten Wege. Unter solchen Unruhen entschlief der müde König, siebzig Jahre alt (7. Juni 1840), und sein Sohn, auf den ganz Deutschland hoffend schaute, bestieg als Friedrich Wilhelm Iv. den preußischen Thron. Würde er ein Fels werden, auf den es bauen durfte? 3. Von 1840 bis 1857: Deutschland von der Thronbesteigung Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen bis zur Revolution 1848. Schleswig-Holstein, stammverwandt. Die „Reaktion" bis zur Uebernahme der Regentschaft durch den Prinzen von Preußen. Die persönlichen Eigenschaften des geistvollen Königs Friedrich Wilhelms Iv. waren längst bekannt, und man glaubte nicht zweifeln zu dürfen, daß er Preußen, vielleicht dadurch auch Deutschland in durchaus neue Bahnen lenken werde, nachdem Friedrich Wilhelm Iii. das Zepter lebensmüde aus der Hand gelegt hatte. Von diesem will es bezeichnend erscheinen, daß ihm sein Volk in den letzten Jahrzehnten „den alten Herrn" nannte. Dein hochfliegenden Geiste seines königlichen Sohnes schien nichts unerreichbar, seiner treuen, vollen Willenskraft alles möglich. Von tief christlicher Gesinnung erfüllt, für Wissenschaft und Kunst begeistert, wurzelte sein Gemütsleben in den Idealen der
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