Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Unser Vaterland - S. 665

1900 - Berlin : Bruer
Einheit strebende Jungdeutschland den Fehdehandschuh aufheben zu sollen, den der Dänenkönig Christian Viii. in seinem „offnen Brief" hinausgeschleudert hatte (8. Juli 1846). Er drohte, Schleswig-Holstein nur noch strenger mit Dänemark zu verbinden, je mehr die Gedanken Uwe Lornsens (1830) im Volksleben Gestalt anzunehmen schienen. Der deutsche Bundestag nahm sich der Stanunesgenossen nicht einmal an, als der Dänenkönig ein völliges Unterdrückungssystem gegen sie begann (1843). Bei seinem Tode folgte ihm sein Sohn Friedrich Vii . als der letzte Sproß seines Geschlechts in der Regierung, und die Frage war berechtigt, was nach ihm aus Dänemark, aus Schleswig-Holstein werden solle, da wohl in Dänemark die weibliche Nachfolge galt, nicht aber in Holstein. Ueber Schleswig waren die Meinungen geteilt. Eine Partei (Eiderdünen) wollte Schleswig jedenfalls den Dänen überlassen wissen; die holsteinischen Provinzialstände aber verlangten Schleswig-Holstein „up ewig ungedeelt." Doch wollte Friedrich Vii. Zweifel an Dänemarks Rechten nur für kleine Gebietsteile Schleswig-Holsteins gelten lassen. Eine große Volksversammlung zu Neumünster hatte gegen diese Gewaltherrschaft protestiert, und „Schleswig-Holstein meerumschlungen" klang aller Enden wieder von dem hehren Gedanken, „deutscher Sitte hohe Wacht" sein und bleiben zu wollen. Welches Echo fand es in Alldeutschland, das hier einen Anhalt für nationale Bestrebungen sah, als am 24. Februar 1848 der Julithron des französischen Königstums zusammen stürzte. König Louis Philipp wurde von seinem Volke weggejagt. In Oesterreich, dessen Zusammensetzung aus vielen Nationen, der Regierung allezeit viel Schwierigkeiten gemacht, wirkte das französische Vorbild zuerst, und die Revolution flammte heftig an allen Enden des Kaiserstaates auf. In Ungarn forderte Ludwig Kossuth eine konstitutionelle Verfassung in so kecker Rede, daß die Säulen der Wiener Hofburg davon erzittern mochten, um so mehr, da die Willkürherrschaft Metternichs viel Haß erregt hatte. Auch in Wien ging das aufgeregte Volk zum Angriff über, als es durch das Militär zerstreut werden sollte, das sogar eine Salve auf die Massen abgab. Der Rücktritt Metternichs brachte Mäßigung, als ein kaiserlicher Erlaß Aufhebung der Zensur und die Einrichtung einer Nationalgarde gewährte (14. März). Auch sollte eine Reichsversammlung über eine Konstitution beraten. Eine Anekdote, welche über die Entlassung Metternichs berichtet, ist bezeichnend für die fürstliche Stellung des österreichischen
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer