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1. Unser Vaterland - S. 695

1900 - Berlin : Bruer
— 695 — Machtstellung in' Deutschland zu erneuern und zu befestigen. Im August 1863 lud Oesterreich alle deutsche Souveräne zu einem Fürstentage nach Frankfurt. Da Preußen dort für sich wenig oder nichts erwarten durfte, nahm es nicht Teil daran und beantragte nur eine aus direkten Wahlen hervorgegangene Volksvertretung der Bundesstaaten. Man achtete kaum auf dieses Begehren, hatte man doch alles huldigende Interesse auf Oesterreich gerichtet, dessen Kaiser gleichwie im Siegeszuge nach Frankfurt reiste. Er wähnte dort auch politische Siege über ganz Deutschland, besonders über Preußen zu feiern, dessen leitende Stellung unter den deutschen Staaten ein Ende haben sollte. In die Reihe der Mittelstaaten sollte es zurücktreten, und das Gelüst sollte ihm für immer genommen werden, eine Gleichstellung mit Oesterreich zu begehren. So großspurig dieser Fürstentag angelegt war, ebenso resultatlos und klein ging er zu Ende, Dank den Sonderinteressen der einzelnen Staaten. 3. Preußen tmb Oesterreich in Schleswig-Holstein. Der dänische Krieg im Jahre 1864. Mit dem Tode König Friedrichs Vii. von Dänemark erwachte die kaum zur Ruhe gekommene schleswig-holsteinische Frage aufs neue, und die beiden Großmächte Oesterreich und Preußen wurden plötzlich durch gemeinsame Interessen mit einander verbunden, wenn auch mir scheinbar. Unter der Machtlosigkeit und Zerfahrenheit des deutschen Bundes-hatten die im Londoner Protokoll (8. Mai 1852) vereinbarten Rechte der Elbherzogtümer für Dänemark längst keine bindende Kraft mehr gehabt. Vielleicht gedrängt von der öffentlichen Meinung, hatte der König von Dänemark die völlige Einverleibung Schleswigs in Dänemark beschlossen (30. März 1863), ohne denselben irgend welche nationale Selbständigkeit zu lassen. Holstein und Lauenburg sollten später dazu kommen. Auf schwedische Zustimmung und Hülfe glaubte er dabei sicher rechnen zu dürfen. Vergeblich mahnte der deutsche Bund und hatte eben mit Exekution gedroht, als Friedrich Vii. starb, und König Christian Ix. von Glücksburg, dem Londoner Protokoll entsprechend, sein Nachfolger wurde. Er bestätigte in der Sache Schleswig-Holsteins eiligst, was sein Vorgänger gewollt hatte, die ungerechte Verfassung der Herzogtümer.
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