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1. Unser Vaterland - S. 709

1900 - Berlin : Bruer
— 709 — Dieser wurde am 23. August zu Prag abgeschlossen, nachdem die Bevollmächtigten Preußens und Oesterreichs die vorher nicht ohne Napoleons Einfluß festgestellten Friedenspräliminarien unterschrieben hatten. Ihre Hauptbestimmungen waren: „Der Kaiser von Oesterreich erkennt die Auslösung des bisherigen deutschen Bundes an und giebt seine Zustimmung zu einer neuen Gestaltung Deutschlands ohne Beteiligung des österreichischen Kaiserstaates. Er verspricht, das engere Bundesverhältnis anzuerkennen, welches der König von Preußen nördlich von der Linie des Main begründen wird und erklärt sich damit einverstanden, daß die südlich von dieser Linie gelegenen deutschen Staaten in einen Verein zusammentreten, dessen nationale Verbindung mit dem norddeutschen Bunde der nähern Vereinbarung zwischen beiden vorbehalten bleibt, und der eine internationale, unabhängige Existenz haben wird. Er überträgt seine im Wiener Frieden vom 30. Oktober 1864 erworbenen Rechte auf die Herzogtümer Holstein und Schleswig auf den König von Preußen mit der Maßgabe, daß die Bevölkerungen der nördlichen Distrikte von Schleswig, wenn sie durch freie Abstimmung den Wunsch zu erkennen geben, mit Dänemark vereinigt zu werden, an Dänemark abgetreten werden sollen. Der König von Preußen erklärt sich bereit, das Königreich Sachsen in seinem bisherigen Umfang bestehen zu lassen, indem er sich vorbehält, den Beitrag Sachsens zu den Kriegskosten und die künftige Stellung desselben innerhalb des norddeutschen Bundes durch einen besonderen Friedensvertrag näher zu regeln. Dagegen verspricht der Kaiser von Oesterreich, den von dem König von Preußen in Norddeutschland herzustellenden neuen Einrichtungen, einschließlich der Territorialveränderungen anzuerkennen." Damit war der alte deutsche Bund aufgelöst, von dem man nach den Freiheitskriegen so viel erhofft hatte, und der doch mehr Unheil als Gutes zu Wege gebracht. Auch gab Preußen seine Zustimmung zu der Vereinigung des „lombardisch-venetianischen Königreichs" mit Italien, das inzwischen wenig Kriegsglück gehabt hatte. Nach Abzug der österreichischen Truppen mußte es sich doch Venetien im Namen Frankreichs durch den französischen General Leboenf förmlich schenken lassen. In dem Nikolsburger Frieden waren die gegen Preußen kämpfenden deutschen Südstaaten nicht eingeschlossen und hatten darum einen besonderen Frieden zu vereinbaren, nachdem sie den preußischen Truppen
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