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1. Weltgeschichte in Lebensbildern für Mittelschulen, höhere Mädchenschulen und verwandte Anstalten - S. 57

1897 - Leipzig : Baedeker
0/ --------- Deshalb sagte der König Agefilaus: „Laßt heute das Gesetz schlafen, morgen aber in aller Strenge wieder erwachen." Die Flüchtlinge wurden begnadigt. Durch diesen herrlichen Sieg gewann Theben einen großen Ein-flnß in ganz Griechenland. 8. Schlacht bei Mantinea (362). Die folgenden Jahre verflossen unter wechselvollen Kämpfen; die Macht Thebens erstarkte mehr und mehr, so daß es in Hellas die Oberherrschaft besaß. Endlich suchte der kühne Epaminondas die Spartaner in ihrem eigenen Lande auf. Er siel in den Peloponnes ein, nahm eine Stadt nach der anderen und rief die von den Spartanern unterdrückten Messenier zum Freiheitskampfe auf. Freudig erhob sich das unglückliche Volk auf seinen Ruf. In dieser Not wandten sich die Spartaner sogar an ihre alten Feinde, die Athener, um Hilfe, und diese verbanden sich aus Neid über das große Glück Thebens wirklich mit Sparta. Epaminondas verzagte nicht, sondern unternahm ein höchst kühnes Wagestück. Erzog aus Sparta selbst los, das noch nie einen Feind vor seinen Thoren gesehen hatte, lind beinahe hätte er es erobert. Schon war er bis aus den Marktplatz vorgedrungen; da mußte er endlich der verzweifelten Gegenwehr weichen. Er zog sich bis in die Mitte des Peloponnes zurück. Bei der Stadt Mantinea in Arkadien machte er Halt. Hier kam es 362 zu einer höchst blutigen Schlacht. Die Spartaner fochten wie Verzweifelte, mußten aber schließlich dem Ungestüm der Thebaner wieder weichen; den Seinen voran trug Epaminondas Tod und Verderben in die Reihen der Feinde. Da traf ihn plötzlich ein feindlicher Wurfspieß in die Brust, und er sank zu Boden. Bestürzt hielten die Thebaner ein und verfolgten ihren Sieg nicht weiter. Mit banger Sorge standen sie um das Lager des Feldherrn. Als einige Freunde klagten, daß er dem Staate keinen Sohn hinterlasse, erwiderte er: „Ich hinterlasse ja zwei unsterbliche Töchter: Leuktra und Mantinea." Die Ärzte erklärten, daß er sterben würde, sobald man das Eisen aus der Wunde ziehe. Kaum aber hatte man ihm gemeldet, daß der Sieg der Thebaner vollständig sei, da sprach er: „Ich habe genug gelebt; denn ich sterbe unbesiegt." Dann zog der Held selbst das Eisen aus der Wuttde und verschied. Zwei Jahre vorher war auch schon sein Freund Pelopidas gefallen im Kampfe gegen Alexander von Pherae in Thessalien. So dieser beiden edlen Männer beraubt, sank Theben bald wieder von der Höhe herab, die es so schnell erstiegen hatte. Untergang der griechischen Ireiheit. 1. Ursachen. Zerrissen und entkräftet ging Griechenland aus den jahrelangen Kämpfen hervor; jeder Staat suchte fortan nur seine besonderen Interessen; es fehlte an jeder Bereitwilligkeit, öetrt Gesamt-
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