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1. Weltgeschichte in Lebensbildern für Mittelschulen, höhere Mädchenschulen und verwandte Anstalten - S. 60

1897 - Leipzig : Baedeker
— 00 — Alexander der Große. 1. Alexanders Jugend. Alexander, geboren 356 v. Chr., war von Natur mit hohen Gaben des Geistes und kräftigem Körper ausgerüstet. Eine treffliche Erziehung lenkte den Sinn des Knaben frühzeitig auf das Große und Edle. Die körperliche Ausbildung leitete ein mace-donischer Ritter, Leonibas, die geistige aber übernahm Aristoteles, der Weiseste seiner Zeit. „Ich freue mich," schrieb Philipp an ihn, „daß das Kind geboren ist, während du lebst, um es unterrichten und zu einem guten Könige bilden zu können!" Nie hat ein größerer Erzieher einen größeren Zögling gehabt. Eine glühende Ruhmbegierde war dem Knaben eigen. Am liebsten hörte er Erzählungen von den Großthaten der Helden, von Krieg und Schlachten. Sein Lieblingsbuch war daher Homer. Eine Abschrift davon hatte er beständig bei sich, selbst Nachts unter seinem Kopskissen. Ein Held zu werden, wie Achilles, war sein höchster Wunsch. Selbst den Vater beneidete er wegen seiner Thaten. So oft die Nachricht von einem neuen Siege desselben eintraf, sprach er traurig: „Mein Vater wird noch die ganze Welt erobern und mir nichts zu thun übrig lassen." Als Jüngling zeichnete er sich in ritterlichen Übungen vor allen Jugeudgesährteu aus. Einst wurde seinem Vater ein prächtiges, aber sehr wildes Pferd, Bncephalns genannt, für den ungeheuren Preis von 13 Talenten (ca. 60000 Mark) angeboten. Mehrere der tüchtigsten Reiter versuchten, das Tier zu besteigen; aber es ließ niemand auffitzen. Da befahl der König, das Pferd fortzuführen, weil es nicht zu brauchen sei. Alexander aber rief: „Vater, welch' herrliches Tier verliert ihr da! erlaubt es mir einmal." Nachdem er die Erlaubnis erhalten, führte er das Pferd gegen die Sonne, denn er hatte bemerkt, daß es vor dem eigenen Schatten scheute; dann streichelt er es, läßt leise seinen Mantel fallen, und im Nu sitzt der Königssohn aus dem wilden Roß, das pfeilschnell mit ihm dahinsaust. Alle glaubten, der kühne Jüngling sei verloren; doch siehe, da kehrt er zurück, das nun folgfame Roß nach feinem Belieben tummelnd. Mit Freudenthränen und Vaterstolz umarmte Philipp feinen Sohn und schenkte ihm das Pferd. Bncephalns wurde Alexanders Schlachtroß, das ihn später von Sieg zu Sieg trug. 2. Alexander und die Griechen. Im Alter von 20 Jahren bestieg er den Thron des Vaters. Schwer war für den jungen Herrscher der Anfang der Regierung. Ringsumher standen die unterjochten Völker auf. Die Athener spotteten des jungen Macedoniers; er fei noch ein Knabe und unerfahrener Jüngling. „Unter den Mauern Athens werbe ich ihnen zeigen, daß ich ein Mann bin", sagte Alexanber. Mit Heeresmacht brang er plötzlich durch die Thermopylen und rückte zunächst vor die Mauern Thebens. Sein unerwartetes Erscheinen schreckte alle Kriegesgebanken bei den Griechen zurück; sie unterwarfen
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