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1. Weltgeschichte in Lebensbildern für Mittelschulen, höhere Mädchenschulen und verwandte Anstalten - S. 129

1897 - Leipzig : Baedeker
— 129 — nannt. Aus dieser sollten der Gemeinde Betrachtungen vorgelesen werden. 3. Karls Sorge für die äußere Wohlfahrt feines Volkes. Über die großen Angelegenheiten des Reiches vergaß Karl nicht die kleinen des Hauses. Auf seinen Gütern herrschte die größte Ordnung. Er gab seinen Verwaltern selbst Anweisungen, wie Butter, Käse, Honig und Wachs bereitet, wie Wein gepreßt, Bier gebraut, wie viel "Eier, Gänse, Enten und Hühner verkauft werden sollten. Zu Weihnachten mußten die Verwalter genau Rechenschaft ablegen über alle Einnahmen und Ausgaben. Um den Ackerbau zu fördern, ließ er Dörfer anlegen, Wälder ausrotten. Sümpfe trocknen und öde Strecken in fruchttragende Felder umwandeln. Den Handel begünstigte er durch Anlegung von Straßen, Brücken und Kanälen sowie durch Einführung gleichen Maßes und Gewichtes. 4. Karls geistige Bestrebungen. Geistige Bildung schätzte Karl sehr hoch. Noch als Mann bemühte er sich, das Schreiben zu lernen; doch brachte seine des Schwertes gewohnte Hand es darin zu keiner besonderen Fertigkeit. Eifrig las er fromme Bücher und Heldengeschichten. Seine Muttersprache liebte er über alles. Er ließ die alten deutschen Volks- und Heldenlieder sammeln und gab den Winden und Monaten deutsche Namen. Auch gebot er, daß das Volk das Vaterunser und das Glaubensbekenntnis in der Muttersprache auswendig lernte und daß nur in dieser gepredigt würde. Gern verkehrte er mit gelehrten Männern, berief die tüchtigsten an feinen Hof und ließ seine Söhne von ihnen unterrichten; denn diese sollten nicht bloß in allen ritterlichen Übungen, sondern auch in den Wissenschaften gründliche Unterweisungen haben. Seine Töchter hingegen beschäftigten sich nach guter alter Sitte mit Wollarbeiten, Spinnen und Weben. 5. Karls Tod (814). Karl wohnte am liebsten zu Aachen. Die letzten Jahre seines Lebens wurden leider getrübt durch den Tod seiner beiden hoffnungsvollsten Söhne Karl und Pipin. Als der große Kaiser sein Ende herannahen fühlte, ließ er seinen noch übrigen Sohn Ludwig nach Aachen kommen, legte ihm in der Marienkirche in Gegenwart der Großen des Reichs und einer großen Volksmenge die wichtigen Pflichten eines Regenten ans Herz und fragte ihn dann, ob er dieselben erfüllen wolle. Ludwig versprach es unter Thränen. „Wohlan denn, so setze Dir selbst die Krone auf und stets möge sie Dich an Dein Versprechen erinnern!" sprach der alte Kaiser. Er wollte durch diese Krönung zeigen, daß sein Sohn Krone und Reich von. Gottes Gnaden empfangen habe. Bald darauf erkrankte der i 2jährige Kaiser und starb mit den Worten: „Vater, in Deine Hände befehle ich meinen Geist." In dem prachtvollen Dome zu Aachen wurde er bestattet. Sechs und vierzig Jahre hatte er zum Segen seines Volkes regiert. Die Dichter verherrlichten ihn in Liedern und priesen ihn als den ersten Helden, die Bürger verehrten in ihm den Wollschlager, Weltgeschichte. g
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