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1. Weltgeschichte in Lebensbildern für Mittelschulen, höhere Mädchenschulen und verwandte Anstalten - S. 137

1897 - Leipzig : Baedeker
— 137 — L Die Schlacht auf dem Lechfelde. Zu Anfang des Jahres 955 fielen die Ungarn wieder in Deutschland ein. Sie kamen in dichten Scharen und prahlten übermütig: „Unsere Rosse werden die deutschen Flüsse und Seen austrinken und mit ihren Hufen die Städte zerstampfen." Vor Augsburg am Lech, das von dem Bischof Ulrich tapfer verteidigt wurde, lagerten sie sich. Otto bot den Heerbann des ganzen Reiches auf und stellte sich dem Feinde auf dem Lechfelde entgegen. Er vertraute auf die Hilfe des Herrn. Vor dem Beginn des Kampfes empfing er das heilige Abendmahl; die Krieger beteten und gelobten, treu bis in den Tod zu kämpfen. Unter dem Banner des Erzengels Michael, das schon seinen Vater bei Riade zum Siege geführt, sprengte der König hoch zu Roß in den dichtesten Hausen der Feinde. Die Seinen folgten in stürmischer Kampfbegier. In kurzem waren die Ungarn auf allen Punkten geschlagen; das Racheschwert der Deutschen verfolgte sie. Mehr als hunderttausend Feinde sollen umgekommen sein. Nur sieben Mann, heißt es, ließ Otto mit abgeschnittenen Nasen und Ohren nach Ungarn wandern, um die Kunde von ihrer schrecklichen Niederlage dorthin zu bringen. Für immer war den Ungarn die Lust benommen, nach Deutschland zu kommen. 5. Das heilige römische Reich deutscher Nation. Otto unternahm noch mehrere Züge nach Italien und unterwarf auch dieses Land seiner Herrschaft. Im Jahre 962 wurde er in der Peterskirche in Rom zum römischen Kaiser gekrönt. Seit der Zeit verblieb die Kaiser-würde beim deutschen Reiche. Dieses führte fortan den Namen „heiliges römisches Reich deutscher Nation". Aber das Streben, mit der Kaiserkrone Italien zu beherrschen, führte zu vielen blutigen Kämpfen, so daß man das Land „das Grab der Deutschen" genannt hat. Besonders waren es die Papste, welche den Kaisern viele Schwierigkeiten bereiteten. Kaum hatte Otto nach seiner Krönung Rom verlassen, als der Papst hinter seinem Rücken neue Unruhen erregte. Der Kaiser kehrte zurück, setzte den Papst ab und ließ die Römer schwören, nie-ntals einen Papst ohne des Kaisers Zustimmung zu wählen. Otto starb 973 und ruht im Dome zu Magdeburg. Er war „der Stolz des Vaterlandes". Leinrich Iv. 1056—1106. 1. Heinrichs Jugend. Auf Otto den Großen folgten noch drei Kaiser ans dem sächsischen Haufe. Dasselbe erlosch 1024. Dann wählten die Deutschen ein Jahrhundert lang ihre Herrscher aus dem Stamme der Franken. Die beiden ersten fränkischen Kaiser Konrad Ii. und Heinrich Iii. wußten auch, wie Otto der Große, mit starker Hand das kaiserliche Ansehen gegen die Großen des Reiches sowohl wie gegen die Päpste zu wahren. Heinrich hatte sogar die Absicht, die Kaiserwürde in Deutschland erblich zu machen. Leider raffte ihn der
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