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1. Weltgeschichte in Lebensbildern für Mittelschulen, höhere Mädchenschulen und verwandte Anstalten - S. 149

1897 - Leipzig : Baedeker
— 149 — strafte unnachsichtlich die Frevler. Besonders bemühte er sich, dem Unwesen der Raubritter zu steuern. In Thüringen ließ er 66 Raubschlösser der Erde gleich machen und dreißig gefangene Raubritter aushängen. Ebenso zerstörte er am Rhein, in Franken und Schwaben 73 Raubburgen. Bald kehrten Ruhe und Sicherheit in das schwergeprüfte Vaterland zurück. Der Landmann baute wieder fröhlich seine Felder, der Kaufmann zog sicher seines Weges an den hohen Burgen vorüber, und die Räuber, die früher offen im Lande nmherfchwärmten, suchten sich in den entlegensten Schlupfwinkeln zu verbergen. 5. Rudolfs Tod. Achtzehn Jahre hat dieser biedere Kaiser mit Kraft und Weisheit für die Wohlfahrt Deutschlands gewirkt. Nach Italien, wo so viele deutsche Kaiser nutzlos gekämpft hatten, zog er nie. Er verglich das Land mit der Höhle des Löwen, von der der Fuchs sagt: „Viele sind hineingegangen, aber keine herausgekommen." Als er, ein Greis von 73 Jahren, sein Ende nahen fühlte, machte er sich auf nach Speier, um da zu sterben, wo schon so viele deutsche Könige ihre letzte Ruhestätte gefunden hatten. Der Tod ereilte ihn aber schon unterwegs in Germersheim. Seine Leiche wurde im Dome zu Speier beigesetzt. Rudolf hat so viel für das Heil des Reiches gethan, daß er mit Recht der „Wiederhersteller Deutschlands" genannt wird. (Vergl. Schillers: „Der Graf von Habsburg" und I. Kerners: „Kaiser Rudolfs Ritt zum Grabe".) Alörecht I. und der Kreiheitskarrrpf der Schweizer. 1. Bestreben des Kaisers, seine Hausmacht zu vergrößern. Nach dem Tode Rudolfs hatten die deutschen Fürsten aus Besorgnis vordem Anwachsen der Hausmacht der Habsburger nicht seinen Sohn Albrecht, sondern den Herzog Adolf von Nassau zum Kaiser erwählt. Als dieser aber auch in rücksichtsloser Weise seine Hausmacht zu vergrößern suchte, wählten seine Gegner im Jahre 1298 Albrecht zum Kaiser und Adolf fiel im Entscheidungskampfe. Leider offenbarte Albrecht bald ein gleiches Streben wie sein Vorgänger. Er versuchte nach einander Holland, Thüringen, Böhmen und die Schweiz an sein Haus zu bringen; aber alle diese Bestrebungen mißglückten ihm. 2. Die Bedrückung der Schweizer. In der Schweiz besaßen die Habsburger nur den Aargau, die andern Lande waren meist reichsunmittelbar, d. h. sie standen nur unter dem Kaiser (ähnlich wie jetzt die Reichslande Elsaß-Lothringen). Als nun Albrecht Kaiser geworden war, trachtete er darnach, die drei reichsunmittelbaren Waldstätte Schwyz, Uri und Unterwalden mit seinem Gebiet zu vereinigen. Aber die freien Bauern wollten von der österreichischen Herrschaft nichts wissen. Da schickte er Vögte (Statthalter) ins Land, welche das Volk auf alle mögliche Weise plagten und bedrückten. Nun beschlossen die Schweizer, mit Gewalt ihre Freiheit zu wahren. Die Sage berichtet hierüber Folgendes:
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