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1. Weltgeschichte in Lebensbildern für Mittelschulen, höhere Mädchenschulen und verwandte Anstalten - S. 156

1897 - Leipzig : Baedeker
türliche Weise nicht konnte erfahren haben. Solche und ähnliche Gerüchte verbreiteten sich schnell im Volke, und bald war alles begierig, das Wundermädchen zu sehen, welches Gott zur Rettung Frankreichs gesandt hatte. Aus Befehl des Königs wurde sie ihrem Wunsche gemäß kriegerisch ausgerüstet. Sie erschien nun auf einem prachtvollen Streitrosse mit glänzendem Panzer angethan, in der Hand eine weiße Fahne, die mit Engeln und Lilien geziert war und die Inschrift trug: Jesus Maria. Den Zuschauern erschien sie als ein überirdisches Wesen, und begeistert eilte alles zu deu Waffen. 3. Einnahme von Orleans. Ihr erster Austrag war, sie sollte der vou deu Engländern schwer bedrängten Stadt Orleans Lebensmittel und Mannschaften zuführen. Bevor sie ans Werk ging, stellte sie Zucht und Ordnung unter den Truppen her. Die Soldaten mußten beichten und im Gebet den Schutz des Himmels für die Waffen Frankreichs erflehen; dann marschierten sie nach Orleans. Die Belagerten machten einen Ausfall auf die Engländer, und ungehindert hielt die Jungfrau ihren Einzug in die Stadt, wo sie mit lautem Jubel begrüßt wurde. Ihr erster Gaug war in die Kirche, um Gott für seinen Schutz und Beistand zu danken. Bei den Franzosen erwachte nun wieder frischer Mut und frohe Hoffnung. Häufig wurden Ausfälle auf die Engländer gemacht, wobei die Jungfrau immer au der Spitze war und stets die Feinde in die Flucht jagte. Vergebens ermahnten die englischen Anführer ihre Soldaten, sich nicht vor dem Mädchen zu fürchten, die nur ein Werkzeug des Tenfels wäre. Das Grauen vor ihr wurde darob nur um so größer. Sobald es im Kampse hieß: „Die Jungfrau kommt!" dann nahm alles die eiligste Flucht. Alle Bande der Zucht und Ordnung lösten sich im Heere der Engländer. Nach neun Tagen mußten sie die Belagerung aufgeben. Ihre erste Ausgabe hatte die Jungsrau glänzend gelöst. 4. Krönung des Königs in Rheims. Von Orleans ging sie nach Tours zu dem Könige und sprach zu ihm: „Folget mir nun und empfanget die heilige Salbung und Eure königliche Krone zu Rheims!" Der Weg von Tours nach Rheims war aber noch vollständig von Feinden besetzt und alle festen Städte in den Händen derselben. Aber zuversichtlich wurde die Reife angetreten, eine Stadt nach der andern erobert, manche öffneten auch freiwillig die Thore, und siegreich hielt der König feinen Einzug in Rheims. Am 17. Juli 1429, nachdem also erst 4^ Monat feit ihrem Eintreffen beim Könige verflossen waren, wurde Karl in der Kathedrale der alten französischen Krönungsstadt feierlichst als Frankreichs rechtmäßiger König gekrönt. Während der heiligen Handlung stand die Jungfrau an seiner Seite, ihre Fahne in der Hand. Nach Beendigung der Krönung fiel sie aus ihre Kniee und bat den König, sie nun in ihre Heimat zu entlassen; denn ihre Sendung sei beendet. Aber der König wollte das Heldenmädchen nicht ziehen
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