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1. Weltgeschichte in Lebensbildern für Mittelschulen, höhere Mädchenschulen und verwandte Anstalten - S. 200

1897 - Leipzig : Baedeker
— 200 — seinen Weg. Schnell eilte Gustav Adolf den Sachsen zu Hilfe. Das Volk begrüßte ihn jubelnd als Retter; viele drängten sich an ihn, fielen auf die Kniee und küßten den Saum seines Rockes. Der König zürnte darüber und sagte: „Ich fürchte, Gott wird diese Leute bald empfinden lassen, daß ich nur ein schwacher, sterblicher Mensch bin." 7. Gustav Adolfs Tod. Bei Lützen, unweit Leipzig, erreichte er das feindliche Heer. Hier kam es am 16. November 1632 zur Schlacht. Eine Landstraße trennte die Heere. Nach längerem heißem Kampfe dringt der schwedische rechte Flügel, von Gustav selbst geführt, siegreich vorwärts. _ Da erhält der König die Nachricht, daß sein Mitteltreffen wieder über die Straße zurückgeworfen fei. Pfeilschnell eilt er dorthin, nur wenige Begleiter können ihm folgen. Hier gerät er, weil er kurzsichtig ist und an dem Tage ein starker Nebel herrscht, mitten unter die feindlichen Reiter. Plötzlich zerschmettert ihm eine feindliche Kugel den linken Arm und gleich darauf erhält er einen Pistolenschuß in den Rücken. Mit dem Ruse: „D mein Gott!" sinkt er vom Pferde, öein Tod erfüllte die Schiveden mit grimmem Rachedurst. Unaufhaltsam dringen sie vorwärts. Den Wallensteinern hilft es nicht, daß der kühne Reitergeneral Pappenheim ihnen frische Truppen zuführt. Er fällt selbst im Kampfe, und nun wenden sich die Kaiserlichen mit dem Rufe: „Pappenheim ist tot, die Schweden kommen über uns!" zur Flucht. Doch die Schweden konnten sich ihres Sieges nicht freuen, da ihr Bester gefallen war, und mit ihnen trauerten alle Protestanten Deutschlands, die in Gustav Adolf den mächtigsten Beschützer ihres Glaubens verloren hatten. Die dankbare Nachwelt hat ihm auf der Stelle, wo das Blut des Glaubenshelden geflossen ist, ein Ehrendenkmal errichtet. 8. Wallensteins Tod. Nach dem Tode Gustav Adolfs verharrte Wallenstein unthätig in Böhmen und ließ es ruhig geschehen, daß die Schweden das Bayerland besetzt hielten. Dadurch kam er in den Verdacht, daß er im geheimen ein Bündnis mit des Kaisers Feinden geschlossen habe, um sich die Krone Böhmens zu verschaffen. Er wurde des Oberbesehls entsetzt, und einige Offiziere seines Heeres erhielten den Auftrag, ihn lebendig oder tot auszuliefern. Sie drangen daher eines Nachts, als Wallenstein in der Festung Eger verweilte, in sein Schlafgemach und stießen ihm die Lanzen in die Brust. Das war das Ende des Gewaltigen, der ganz Deutschland mit Blut und Schrecken erfüllt hatte. 9. Ende des Krieges. Doch der schreckliche Krieg wütete auch jetzt noch fort. Er wurde nicht mehr geführt um des Glaubens willen, sondern um Eroberungen in Deutschland zu machen. Bei den Schweden war seit Gustav Adolfs Tod die alte Mannszucht verloren gegangen; sie übertrafen an Raub- und Beutegier, ja an unmenschlicher Grausamkeit noch die Kaiserlichen. Um die Macht des Kaisers zu brechen, verbündeten sie sich mit den Franzosen, denen natürlich Teile des deutschen Reiches als Kriegslohn verheißen wurden. Deutsch-
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