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1. Weltgeschichte in Lebensbildern für Mittelschulen, höhere Mädchenschulen und verwandte Anstalten - S. 208

1897 - Leipzig : Baedeker
— 208 — Und als seine Leiche in die Königsgruft von St. Denis (zwei Meilen von Paris) übergeführt wurde, verfolgte sie der Pöbel mit Verwünschungen, Schmähungen und — Steinwürfen. Auf Seitenwegen mußte man ihn zur letzten Ruhestätte bringen. Die Mark Wrandenöurg. 1. Die Mark in alten Zeiten. Während das Deutsche Reich im Innern immer mehr an Kraft und nach Außen beständig an Ansehen verlor, entwickelte eines seiner Glieder immer größere Macht, schwang sich zu einer gebietenden Stellung empor und ließ endlich ein verjüngtes deutsches Reich erstehen. Dieser Staat, dessen Herrscher jetzt den deutschen Kaiserthron ziert, ist Preußen. Das Stammland, aus dem es herangewachsen, ist die Mark Brandenburg. Sie ist gleichsam das Herz des Staates. Ursprünglich war das Land von deutschen Völkern bewohnt. Aber zur Zeit der Völkerwanderung verließen die germanischen Stämme die Mark und slavische Völker, Wenden genannt, besetzten das Land. Die Elbe war der Grenzstrom zwischen den Deutschen und Slaven. König Heinrich I. bekämpfte die Wenden (929), nahm die Hauptstadt Brennabor ein und gründete zum Schutze Deutschlands gegen die Wenden „die Nordmark". Sein Sohn und Nachfolger Otto I. errichtete Bistümer im Wendenlande, wie Brandenburg, Havelberg it. ct., um das Christentum den heidnischen Wenden zu bringen. Aber dasselbe konnte nicht recht Wurzel fassen; die Wenden hielten fest an dem heidnischen Glauben. Als Ottos starke Hand nicht mehr das Land schützte, erhoben sich die Wenden gegen die Deutschen, eroberten Brennabor wieder, zerstörten Kirchen und Klöster, erschlugen die Mönche und Geistlichen und errichteten wieder ihre heidnischen Altäre und Tempel. 2. Die Ascanier. Fast 200 Jahre später wurde Albrecht der Bär aus dem Hause Ballenstädt (Ascanien) zum Markgrasen der Nordmark ernannt. Der war ein tapferer Held. Er entriß den Wenden wieder Brennabor oder Brandenburg und nannte sich von da an Markgraf von Brandenburg. Er rief deutsche Ansiedler in das Land, baute Dörfer und Städte, ließ wüste Strecken in fruchtbares Ackerland, Sümpfe und Moräste in Wiesen und Weiden umwandeln. Handel und Gewerbe erblühten. Unter seiner Regierung begann die Mark ein civilisiertes deutsches Land zu werden. Die Slaven wurden immer weiter nach Osten zurückgedrängt. Da Albrechts Nachfolger auch tüchtige Herrscher waren, die eifrig für das Wohl des Volkes sorgten, so war Brandenburg unter ihrer Regierung ein glückliches Land. Aber eine schwere Zeit kam über die Mark, als der letzte Ascanier, Waldemar, 1319 die Augen schloß. Viele Fürsten stritten sich um die Erbschaft, und bis 1324 war Brandenburg der Zankapfel unter den vermeintlichen Erben.
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