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1. Weltgeschichte in Lebensbildern für Mittelschulen, höhere Mädchenschulen und verwandte Anstalten - S. 227

1897 - Leipzig : Baedeker
— 227 — Gegen Ende seines Lebens verwandelte er große Summen in Silberarbeiten. In dem Prunkzimmer des königlichen Schlosses zu Berlin sah man Tische, Spiegel, Tafelgeschirre, Kronleuchter, ja eine ganze, für die Musiker bestimmte Galerie von gediegenem Silber. Trotz alledem hinterließ er, als er 1740 starb, in dem Staatsschatz noch 8 Millionen Thaler. Dieser durch und durch deutsch gesinnte König, der immer sein eigener Kriegs- und Finanzminister gewesen war, hatte die große Aufgabe gelöst, „ein faules Volk arbeitsam, ein üppiges Volk sparsam, ein verschuldetes Volk reich zu machen". H»eter der Große von Urchkand. 1. Vorgeschichte Rußlands. Bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts war Rußland den andern Völkern Europas fast völlig unbekannt. Es galt für eine große Wildnis und seine Bewohner für Halbwilde. Zwar war das Christentum schon um das Jahr 1000 von Konstantinopel nach Rußland gebracht worden, hatte aber die rohen Sitten und die Unbildung dieser slavischen Völkerschaften wenig bessern können. Die Kenntnisse, Wissenschaften und Künste der übrigen Völker Europas blieben den Russen unbekannt. Der Herrscher, welcher dem russischen Volke europäische Bildung vermittelte, war Peter der Große. 2. Peters Jugendzeit. Schon als zehnjähriger Knabe kam Peter im Jahre 1682 auf den Zarenthron von Moskau. Anfänglich führte seine Mutter die Regentschaft. Aber auf Anstiften seiner ehrgeizigen Stiefschwester Sophie empörte sich die kaiserliche Leibwache, die Stre-litzen (d. h. Schützen) dagegen, und die Regentschaft wurde der Sophie übertragen. Peter verlebte feine Jugendzeit auf einem Dotfe in der Nähe von Moskau. Sein Erzieher war der Hauptmann Lefort, aus Genf gebürtig, der früher in holländischen Kriegsdiensten gestanden hatte. Aus dessen Veranlassung bildete Peter eine kleine Soldatenschar von 60 rüstigen Burschen, die er seine Poteschni, d. h. Kameraden nannte. Diese wurden vou Lesort ganz auf europäische Weise geschult, Peter diente als Gemeiner in der Schar. Bald wurde die Zahl dieser Poteschni, die mit Begeisterung ihrem jungen Zaren ergeben waren, so groß, daß sie in zwei Dörfern wohnen mußten. Auf die Treue und Zuverlässigkeit dieser Soldaten bauend, ging er im Jahre 1689 nach Moskau, erklärte sich zum Alleinherrscher und schickte seine herrschsüchtige Schwester, die sich dagegen auflehnen wollte, ins Kloster. 3. Peters erste Regierungsjahre. Seine erste Sorge war nun, sich ein tüchtiges Heer heranzubilden, das nach europäischer Weise geschult war. Unter Leforts Beistand brachte er bald 12000 Mann geübter Truppen zusammen. Auch eine Seemacht wollte er Ruß- 15
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