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1. Weltgeschichte in Lebensbildern für Mittelschulen, höhere Mädchenschulen und verwandte Anstalten - S. 258

1897 - Leipzig : Baedeker
— 258 — auf den Boden geworfen, jetzt seien sie verdammt, durch keine Menschenkost gesättigt zu werden. |>er Wefreiungskrieg. (1813—14.) 1. Aorks That. Der hochmütige Franzosenkaiser wurde von dem Gipfel seiner Macht durch den König aller Könige herabgestürzt. Glücklicherweise wurden die Preußen, die unter General Jork standen, nicht in den Untergang der großen Armee verwickelt; denn sie hatten den Zug nach Moskau, der Hauptstadt des Zarenreiches, nicht mitgemacht, sondern in den Ostsee-Provinzen Stellung genommen. Nach Vernichtung der französischen Hauptarmee schloß nun Aork, der sehr wohl erkannte, daß jetzt der Zeitpunkt da sei, mutig den Kampf gegen Napoleon wieder aufzunehmen, einen Vertrag mit den Russen, kraft dessen seine Truppen für neutral erklärt wurden. Die Soldaten jubelten; Aork aber sprach zu ihnen: „Ihr jungen Leute jubelt. Mir altem Manne aber wackelt der Kopf auf den Schultern!" — Was er gethan hatte, konnte ihm in der That das Leben kosten; denn er hatte eigenmächtig den Vertrag seines Königs mit Napoleon gebrochen. Er schrieb an den König: „Ew. Majestät lege ich willig meinen Kopf zu Füßen, wenn ich gefehlt haben sollte; ich würde mit der freudigen Beruhigung sterben, wenigstens nicht als treuer Unterthan und wahrer Preuße gefehlt zu haben." Friedrich Wilhelm war in Berlin noch in der Gewalt der Franzosen. Er durfte Jorks Verhalten nicht billigen, sondern mußte ihn vor ein Kriegsgericht fordern. Den Boten des Königs ließen die Russen jedoch nicht durch und so behielt Aork sein Kommando. 2. Preußens Erhebung, a) Verlegung der Residenz. Ganz Preußen forderte den Krieg. Der König verlegte seine Residenz nach Breslau, wo keine französische Besatzung war. Ein Bündnis mit Rußland kam zustande, dessen Hauptzweck Herstellung Preußens nach den Grenzen von 1805 und Befreiung Deutschlands vom Joche Napoleons war. Am 10. März, dem Geburtstage der Königin Luise, stiftete der König den Orden des eisernen Kreuzes. Das eiserne Kreuz sollte in diesem Kriege alle andern Orden ersetzen und jeder, gering wie hoch, sollte es erwerben können. b) Kriegserklärung. Am 16. März erfolgte die Kriegserklärung an Frankreich, und tags darauf erließ ,der König den Aufruf: „An mein Volk." In demselben heißt es: „Es ist der letzte entscheidende Kamps, den wir bestehen für unsere Existenz, unsere Unabhängigkeit, unsern Wohlstand. Keinen andern Ausweg giebt es, als einen ehrenvollen Frieden oder einen ruhmvollen Untergang, weil ehrlos der Preuße und der Deutsche nicht zu leben vermag." Eine allgemeine Begeisterung ergriff das ganze Volk; ein Gedanke beseelte alle: das Vaterland zu retten, Deutschland von seinem Bedrücker zu befreien. Krieg! Krieg! erschallte es allerorten.
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