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1. Die Weltgeschichte in Uebersichten und Schilderungen der wichtigsten Begebenheiten vom Wiener Congreß bis zur Wiederherstellung des deutschen Kaiserreichs - S. 181

1874 - Jena : Costenoble
— 181 — auch das Militär auf und besetzte den Markusplatz. Lange blieb es mit Gewehr bei Fuß stehen, umtobt von einer schimpfenden Volksmasse. Endlich verloren die Soldaten die Geduld, gingen dem frechen Pöbel mit dem Bajonet zu Leibe, räumten die Kaffeehäuser von den aufhetzenden Gästen und säuberten in wenig Minuten den Platz. Dies ging nicht ohne Verwundungen ab, ein deutscher Schiffskapitän verlor dabei das Leben. Die Haufen rannten durch die Straßen und riefen: ,,Rache! Waffen!", legten sich dann aber daheim ins Bett. Am 18. Mär; sah es ernster aus. Die Laden waren geschlossen, an den Wänden stand wieder das ,,Tod den Deutschen Militär hielt den Markusplatz besetzt, einzelne Soldaten wurden angegriffen, Pflastersteine aufgerissen, kleine Posten angegriffen, blindes Feuer derselben nicht beachtet, bis die Soldaten scharf feuerten und die Haufen heulend davonliefen, um in der Stadt die sinnlosesten Schreckensberichte zu verbreiten. Um Ruhe zu schaffen, bewilligte Palffy eine Bürgerwehr (Guardia civica). Da gab es plötzlich in mondheller Nacht ungeheuren Lärm am Landungsplatz. Bürgerwehr eilt herbei, hört Schreien und Lärmen, Häuser werden beflaggt und illurninirt, Musik spielt auf, Haufen durchziehen bis früh 3 Uhr die Stadt. Was war geschehen? Der Triester Dampfer hatte die Nachricht von der in Wien bewilligten Konstitution gebracht, und am andern Tage feierte man ein Nationalfest. Menschen, Häuser und Gondeln prangten in Bändern und Fahnen mit den Nationalfarben. ,,Es lebe der Kaiser! Es lebe die Konstitution!" rief ein jubelnder Haufen dem andern zu. Dies war der Revolutionspartei sehr unangenehm, sie wollte das Volk zur Revolution, zur Republik treiben, und suchte Blutvergießen zu veranlassen. Diese Partei verlangte öffentlich die Republik, hetzte die Arbeiter und Soldaten des Arsenals (Zeughauses) gegen den strengen Kommandanten Marinovitsch auf. Als Offiziere ein Kaffeehaus betraten, schrie man über Verrath; Zichy sollte das Militär zurückziehen. Er gehorchte halb. Ein Meuchelmord gegen Marinovitsch mißlang; er rettete sich, erschien aber am andern Tage wieder im Arsenal. Da fiel ihn eine Bande offen an. Er floh auf eine Gondel, um sich nach einem Kriegsschiff zu retten, aber ein Kanalthor war verschlossen. Er fuhr auf dem Kanal auf und ab, Wuthgebrüll begleitete ihn. Endlich floh er in einen Thurm am Kanal. Die Menge erbrach die Thür und verfolgte ihn, der bis auf die Zinne des Thurmes stieg. Als er sich verloren sah, frug er, ob man ihn lebend oder todt haben wolle. ,.Lebend!" riefen, die Meuterer. Er warf den Degen von sich und wollte hinabsteigen. Doch die Kannibalen waren schon oben und stießen ihm einen klasterlangen Schiffsbohrer in den Leib. Dann schleppte i
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