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1. Die Weltgeschichte in Uebersichten und Schilderungen der wichtigsten Begebenheiten vom Wiener Congreß bis zur Wiederherstellung des deutschen Kaiserreichs - S. 196

1874 - Jena : Costenoble
— 196 — Hut war durchbohrt, er und seine Gemahlin wurden leicht im Gesicht verletzt, aber über hundert Menschen getödtet oder verwundet (1858). Orsini endete auf dem Schaffst mit einem Hoch auf Italien. Napoleon sprach Neujahr 1859 zum österreichischen Gesandten, daß seine Beziehungen zu Oesterreich nicht gut seien, sein Vetter heirathete die sardinische Prinzessin Claülde, und Oesterreich rüstete, da es den Krieg vorhersah. In Preußen suchte es Hilfe, aber dieses hatte nicht Lust, für Oesterreichs Mißregierung in Italien sich in einen europäischen Krieg einzulassen; Napoleon dagegen verband sich mit Sardinien, welches 60,000 Mann stellte, wogegen er selbst 150,000 Mann heranführte. Ebenso stark waren die Oesterreicher, die an Sardiniens Grenze standen, ehe sich die sardinischen Truppen gesammelt hatten und die Franzosen gekommen waren. Oesterreichs Heer war kriegstüchtig und tapfer, aber der Oberanführer Djnlai (Gyulai) beging ungeheure Fehler. Thatlos stand er an der Grenze, hinderte nicht die Ansammlung der Feinde und beren Vereinigung mit den Franzosen, bemerkte keinen der großen Fehler, die Napoleon bei seinem Flankenmarsche machte, wußte nicht, wo der Feind stand und wo sich seine Truppen befanden. Am 4. Juni 1859 kam es bei Magenta zur Schlacht. Napoleon beging große Fehler, die österreichischen Generale schlugen sich tapfer und er schien verloren. Aber Gyulai ritt hin und her, ließ einzelne Corps angreifen, war ohne Plan und Rath, was zu thun sei. Darüber verstrich lkostbare Zeit, bis endlich Cau-robert und Mac Mahon ihrem Kaiser zu Hilfe kamen und die Oesterreicher geschlagen wurden. Nach gewohnter Weise mußten die Soldaten Oesterreichs Tage lang hungern, da die Lieferanten nichts lieferten, um reich zu werden, und hohe Staatsbeamte dabei auch verdienten, bis der Skandal herauskam, ein solcher Betrüger sich erhängte, der andere sich die Pulsadern durchschnitt. Der unfähige Gyulai wich bis Verona zurück, so daß Napoleon im Triumphe in Mailand einzog. Die Tyrannen der italienischen Kleinstaaten flohen und Sardinien nahm auf Bitten des Volkes ihre Länder und einen Theil des Kirchenstaates in Besitz. Auf originelle Weise entthronte man den Herzog von Toskana, einen eifrigen Freund Oesterreichs. Kein Mensch gehorchte ihm mehr, keiner bediente ihn, und er mußte auf der Flucht sein Gepäck selbst tragen. Unterdessen machte Preußen sein Heer mobil, auch Baiern rüstete, doch wollten beide Staaten nicht die Garantie für die österreichischen Länder in Italien übernehmen, wie es das Wiener Kabinet verlangte. Gyulai mußte abdanken, und Franz Josef übernahm den Oberbefehl, verstand aber das Kriegführen auch nicht, weshalb denn in der Heeresführung der alte Wirrwarr, in der Verpflegung
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