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1. Die Weltgeschichte in Uebersichten und Schilderungen der wichtigsten Begebenheiten vom Wiener Congreß bis zur Wiederherstellung des deutschen Kaiserreichs - S. 216

1874 - Jena : Costenoble
— 216 — zufrieden. Als die Hannoveraner endlich aufbrachen, um nach Baiern zu marschiren, und Langensalza erreicht hatten, sahen sie sich von preußischen Corps umstellt. Sie wollten zurückweichen. Um dies zu verhindern, griff sie Fries um Merxleben bei Langensalza an, ward zwar nach heftiger Gegenwehr geschlagen, die Hannoveraner aber wurden von andern Corps umzingelt. Sie gaben sich gefangen und wurden in ihre Heimat entlassen; der König ging nach Wien und ward zur Freude der Hannoveraner des Thrones entsetzt. Die Baiern waren indessen bis Suhl und Cchleusiugen gekommen und hatten in 21/2 Tagen 1500 Tonnen Bier getrunken. Vogel von Falckenstein aber ging auf schlechten Gebirgswegen über das Rhöngebirge, drang nach kleineren Gefechten bis Kissingen vor und schlug hier die Baiern. Diese standen unter dem Prinzen Karl von Baiern und hatten sich sehr zweckmäßig aufgestellt. Kissingen liegt im Thalkessel der Saale, hat eine schöne Straße mit prächtigen Hotels, eine steinerne Brücke und auf der Höhe einen ummauerten Friedhof mit einem Kirchlein und einem Todten-Häuschen. Die Häuser waren mit Schießscharten versehen, Batterien bestrichen die steinerne Brücke, denn die hölzerne hatte man abgebrochen. Doch entdeckten die Preußen eine halb abgebrochene Brücke an der Mühle, stellten sie her, besetzten einige Hotels und schossen von da auf die Baiern in den andern Häusern, stürmten dann dieselben, wobei oft Stockwerk bei Stockwerk vertheidigt ward. Auch im Kurgarten entstand ein heftiges Gefecht, aber endlich mußten die Baiern die Stadt und die Dörfer auf den Höhen räumen. Auch der Kirchhof, den man in eine kleine Festung umgewandelt hatte, ward erstürmt, wobei die Vertheidiger in Gefangenschaft geriethen. (10. Juli 1866.) Nachdem die Baiern zurückgedrängt waren vom Main, wandte sich Falckenstein gegen die Reichsarmee, welche Prinz Alexander von Hessen kommandirte. Bei Aschaffenburg ward der Oesterreicher Neipperg geschlagen, weil die Preußen die Mainbrücke früher erreichten als er. Dann rückten die Sieger in Frankfurt ein, besetzten es und hielten Ruhetage. Hier übernahm Manteuffel den Oberbefehl, besetzte Frankfurt und wandte sich gegen die Reichsarmee, die sich bei Schweinfurt gesammelt hatte. Ander Tauber hatte er eine Reihe von Gefechten zu bestehen, in denen seine Gegner großen Muth und viel Tapferkeit zeigten, aber wegen Mangel an umsichtiger Führung stets den Kürzeren zogen. Am Hitzigsten ging es bei Tauberbischofsheim zu, wo die Würtem-berger durchaus nicht weichen wollten. Endlich stand Manteuffel vor Würzburg, wo er das ganze Reichsheer (100,000 Mann) vor sich hatte. Da kam die Nachricht vom Waffenstillstand, und er konnte am 27. Juli ohne Blutvergießen in die Stadt einziehen.
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