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1. Bd. 2 - S. 431

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 431 — 5. Beschluß der Stadtverordneten über die Entsendung einer Deputation an den König. 2. Mai 1849. Bewogen durch das Gerücht von einer Ministerkrisis, beschlossen die Stadtverordneten in Gemeinschaft mit dem Rate der Stadt und mit der Universität, an den König „ungesäumt eine Deputation zu entsenden, um denselben zu ersuchen, er möge a) sofort die von der Nationalversammlung beschlossene und verkündete Verfassung unbedingt und unverkümmert anerkennen und diese Anerkennung durch deren sofortige Publication aussprechen, und b) sich sofort nur mit Räthen umgeben, welche sich in vollstem Einklänge mit dem zuerst ausgesprochenen Wunsche wegen sofortiger Bekanntmachung der Reichsverfassung befinden." (Leipziger Zeitung 1849, Nr. 123.) 6. Steigerung der Aufregung im Volke. 3. Mai 1849. „Leipzig, 3. Mai, Abends 9 Uhr. Die durch die neueste Wendung der deutschen Verfassungsfrage hervorgerufene Aufregung erhielt diesen Nachmittag neue Nahrung durch die Nachricht, daß ein Bataillon Schützen Befehl erhalten habe, diesen Abend von hier auf der Eisenbahn nach Dresden abzugehen. Bedeutende Massen Volkes hatten sich beim Eingang wie beim Ausgang des Leipzig-Dresdner Bahnhofs aufgestellt, und hinter demselben die Bahn stellenweise, bis ziemlich weit hinaus ausgerissen, so daß der Abgang der Schützen auf der Eisenbahn unmöglich wurde. Von Reisenden, die diesen Abend mit dem letzten Zuge aus Dresden kamen, erfährt man, daß die Stadt . . . sehr bewegt und große Haufen Menschen vor dem Schlosse und in den benachbarten Straßen versammelt waren ..." (Leipziger Zeitung 1849, Nr. 124.) 7. Plakat über die erfolglose Reise der Leipziger Deputation nach Dresden. 4. Mai 1849. „Mitbürger! Unsere gemeinschaftliche Deputation, . . . welche wir gestern mit dem Aufträge nach Dresden entsendet haben, Se. Maj. den König wiederholt um Anerkennung der Reichsverfassung sowie darum dringend anzugehen, daß er nur deutschgesinnte, der Reichsverfassung unbedingt ergebene Minister in seinen Rath berufen möge, ist von dieser im Verein mit den Deputierten des akademischen Senats . . . unternommenen Sendung in verwichener Nacht zurückgekehrt und hat uns über deren Erfolg berichtet, daß Se. Maj. der König sie zwar wohlwollend empfangen und die Lauterkeit der Beweggründe zu obigen Anforderungen anerkannt, sich jedoch dahin ausgesprochen habe, daß er, obschon zu jedem persönlichen Opfer für die deutsche Einheit bereit, es mit seiner Überzeugung nicht in Einklang bringen könne, die Reichsverfassung unbedingt, und so lange dieser Schritt von Preußen noch nicht gethan sei, anzuerkennen, da er in derselben, wie sie von der Nationalversammlung verkündet worden, kein Heil für das Vaterland erblicke. Die Deputation hat sich trotz dieses ablehnenden Bescheids nicht davon abhalten lassen, ihre Bitten in Gemeinschaft mit der Deputation der Dresdner Corporationen bei dem König dann dringender noch zu wiederholen, als bereits ein blutiger Zusammenstoß stattgefunden hatte; leider blieb der Erfolg der frühere. Mitbürger! Wir sind hiermit in eine schwere Katastrophe eingetreten. Unsere weitern Schritte werden euch zeigen, daß wir dieselbe unsern bisher in der deutschen Verfassungsfrage ausgesprochenen Grundsätzen getreu in Gemeinschaft mit unserer
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