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1. Bd. 2 - S. 445

1911 - Leipzig : Wiegandt
~1 — 445 — 18. Bekanntmachung, das Ende der Unruhen betr. 10. Mai 1849. „Bekanntmachung. Zur Beruhigung der Gemüter werden alle Behörden des Landes hierdurch benachrichtigt, daß die seit dem 3. dieses Monats hier in Dresden stattgehabten aufrührerischen Bewegungen und Kämpfe gegen die Regierung Sr. Maj. des Königs und die bestehende gesetzliche Ordnung, gestern gegen Mittag mit der gänzlichen Überwindung des Aufstandes und der allgemeinen Flucht der nicht bereits verhafteten Theilnehmer beendet haben, auch daß Gesetz und die gesetzlichen Behörden vollständig wieder in Wirksamkeit getreten sind. Die Regierung wird dafür sorgen, daß alle Behörden, wenn sie dessen wider Erwarten noch bedürfen sollten, den erforderlichen Schutz erhalten; erwartet aber auch, daß sie den etwanigen weiteren Agitationen der Aufrührer, und den von den flüchtigen, allem Anschein nach großen Theils aus Fremden bestehenden Banden zu besorgenden Unordnungen mit Energie entgegentreten und die Schuldigen zur Haft bringen werden. Gegenwärtige Bekanntmachung ist . . . in alle . . . öffentlichen Blätter aufzunehmen. Dresden, den 10. Mai 1849. Ministerium des Innern, v. Friesen." (Leipziger Zeitung 1849, Nr. 132.) 19. Steckbrief gegen Richard Wagner. 16. Mai 1849. „Steckbrief. Der unten etwas näher bezeichnete Königl. Capellmeister Richard Wagner von hier ist wegen wesentlicher Theilnahme an der in hiesiger Stadt stattgefundenen aufrührerischen Bewegung zur Untersuchung zu ziehen, zur Zeit aber nicht zu erlangen gewesen. Es werden daher alle Polizeibehörden auf denselben aufmerksam gemacht und ersucht, Wagnern im Betretungsfalle zu verhaften, und davon uns schleunigst Nachricht zu ertheilen. Dresden, den 16. Mai 1849. Die Stadt-Polizei-Deputation. von Oppell. Wagner ist 37—38 Jahre alt, mittler Statur, hat braunes Haar und trägt eine Brille." (Leipziger Zeitung 1849, Beilage zu Nr. 140.) 20. Der König begründet die Ablehnung der Reichsverfassung. 30. Mai 1849. „An das sächsische Volk. Sachsen! Als ich in den ersten Tagen dieses Monats den dringenden Bitten Vieler unter euch widerstand, und die unbedingte Annahme der von der Frankfurter Nationalversammlung beratenen Reichsverfaffung ablehnte, da geschah dies nicht aus dynastischen Rücksichten, nicht deshalb weil ich im einseitigen sächsischen Interesse der großen Sache Deutschlands entgegentreten wollte, oder weil ich nicht persönlich zu jedem Opfer bereit gewesen wäre. Ich tat es einzig und allein in der festen wohlbegründeten Überzeugung, daß die Reichsverfassung in der Gestalt, in welcher sie aus der zweiten Lesung der Frankfurter Versammlung hervorgegangen war, nicht geeignet sei, die Einigkeit und das Glück des deutschen Volkes auf die Dauer zu begründen, daß sie überhaupt nicht mehr ausführbar sei, nachdem der mächtigste Staat Deutschlands, nachdem Preußen sie abgelehnt hatte.
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