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1. Bd. 2 - S. 451

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 451 — Wir sammeln zu dem Bau von Dampfkanonenbooten unter preußischer Flagge. Falls die Beiträge die erforderliche Höhe erreichen, werden dafür Dampf-kanonenboote auf deutschen Werften gebaut, andernfalls werden wir die Beiträge direct dem preußischen Marineministerium zur Verwendung für die Flotille in der Nordsee übermachen. So legen die Unterzeichneten ein nationales Interesse von hoher Bedeutung ihren deutschen Landsleuten und zunächst ihren Mitbürgern in Leipzig an's Herz, welche wiederholt an patriotischer Opferwilligkeit weit größere Städte hinter sich ließen, und die als Bewohner einer Handelsstadt vorzüglich Veranlassung haben, zu bedenken, welche hohen praktischen Interessen in der Frage eines wirksamen Schutzes unsrer Nordseehäfen verflochten sind. ©teure Jeder nach Vermögen bei. Je reichlicher die Gaben, desto mehr Ehre der Stadt, die sie dein Vaterlande bietet, desto sicherer auch der Schutz für das Interesse des Einzelnen . . . Leipzig, am 19. Juli 1861." (Folgen die Namen.) (Grenzboten 1861, Iii, S. 436 ff.) Anmerkung: Nach einer Quittung vom 9. November (Gr.-B. 1861, Iv, S. 319) waren bis dahin 7640 Thlr. 14 Ngr. gespendet worden. B. Zur Geschichte des Krieges von 1866. l. Stimmung gegen Preußen. April und Mai 1866. (Nach Artikeln der Leipziger Zeitung, des sächsischen Regierungsblattes.) a) „Zur Situation." 5. April. „Die Situation ist ernster als zuvor . . . Preußen, welches die Herzog-thümer onnectiren will, fordert die Unterstützung der Bundesstaaten, nicht allein, wenn es von Oesterreich angegriffen wird, sondern auch, wenn es selbst gegen Oesterreich die Offensive ergreift, wenn es durch die „Drohungen Oesterreichs zum Kriege genöthigt wird." Aber Oesterreich droht nicht, es wird bedroht. Graf Bismarck hat die Annexion der Herzogtümer und die Zustimmung Oesterreichs zu derselben verlangt. Er selbst hat erklärt, diese Zustimmung solle „gewonnen" werden. Seine offieiöfen Organe aber haben erklärt, diese Zustimmung solle nötigenfalls auch erzwungen werden, die Annexion müsse erfolgen mit oder ohne oder gegen Oesterreich. Graf Bismarck erhob gegen Oesterreich die unbegründete Beschwerde, es beabsichtige, Holstein ohne Preußens Einwilligung dem Prinzen von Auguftenburg „thatsächlich zu überantworten", während Oesterreich doch nur das Definitivnm mit dem Herzog von Auguftenburg als Souverain offen ließ, wozu es . . . vollkommen berechtigt war. Graf Bismarck drohte, wenn seine Beschwerde erfolglos bliebe, fo werde Preußen gegen die ferneren Wirkungen des „Uebel-wollens" des österreichischen Cabinets anderweitige Sicherheiten zu gewinnen suchen . . . Zugleich erfuhr man, daß Preußen über einen Allianzvertrag mit Italien verhandele. Die Verhandlungen mit Oesterreich hat Preußen abgebrochen, auf die österreichische Depesche vom 7. Februar hat es nicht geantwortet, während es doch, wenn es die Zustimmung Oesterreichs zur Annexion gewinnen wollte, demselben Anträge und Kompensations-Anerbietungen machen mußte. Oesterreich seinerseits, welches auf dem Status quo verharrt, hatte feine Veranlassung, Anträge zu stellen. Von Krieg hat allerdings Gras Bismarck nicht gesprochen; aber man spricht vom Kriege auch nicht eher als in dem Moment, wo man ihn 29*
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