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1. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 40

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 40 — viel darauf an, ob sich das Christenvolk für den Papst oder für den Kaiser erklären würde. Zuerst waren wohl Millionen Herzen schwer erschrocken und erschüttert, als der Oberherr der Kirche den Oberherrn des Reiches aus der Kirche ausstieß und zugleich entsetzte. Aber gerade die frommsten und besten glaubten ja, daß der Papst Gottes Stimme sei, und daß er mit seinem Himmelsschlüssel einem jeden die Himmelsthür ausschließen und zuschließen könne. Darum werden diese Christen sich zum Papst halten. Und wenn nun gar noch die Schaaren der Priester und Mönche kommen und jedem Christen mit dem Zorn des Papstes und Gottes drohen, falls er nicht dem Spruch des Papstes glaubt und Recht giebt, und wenn in den Gotteshäusern von den Kanzeln der Bannfluch gegen den gottlosen Kaiser verlesen wird, da werden sich die gläubigen Christen gar rasch für den Papst erklären, um nicht die Seligkeit zu verlieren. Es wird ja wohl damals viele Christen gegeben haben, die unentschieden hin und her schwankten, weil sie sich nicht denken konnten, daß ein Mächtigerer da sein solle als der Kaiser, und daß ein Mensch einen Eid leichthin losen könne. Aber diese Schwankenden werden doch zuletzt entweder den Drohungen der Geistlichen nachgeben oder dem Beispiel der Fürsten folgen, die ja besser wissen müssen, was rechtens ist. Und so war es auch, die Mehrzahl des Volkes, besonders die gläubigen Christen, fielen von dem gebannten Kaiser ab. — Zusammenfassung: Abfall des Volkes. — Weitere Zusammenfassung: Die Wirkung des Bannes war ein allgemeiner Abfall der Unterthanen des Kaisers; es fielen ab: die Sachsen, die Fürsten, die Bischöfe, das christliche Volk. Überschrift: Die Wirkung des Bannes: Allgemeiner Abfall. b. Was bewog die vier Gruppen zum Abfall von dem gebannten Kaiser? Bei den Sachsen war es: Freiheitsliebe und Rache; bei den Fürsten: Habsucht und Herrschsucht; bei den Bischöfen: Eigennutz; bei dem Volk: meist frommer Glaube an die Macht des römischen Bischofs. (Vergl. hierzu noch Ii b des folgenden Stückes!) Drittes Stück: Die Erniedrigung Heinrichs auf dem Fürstentage zu Tribur. Iia. Darbietung des Stoffes in 2 Abschnitten: 1. Heinrichs vergeblicher Widerstand. 2. Der Fürstentag zu Tribur. Erster Abschnitt: Heinrichs vergeblicher Widerstand. Als Kaiser Heinrich die erste Nachricht von dem Bannspruch hörte, war sein Zorn grenzenlos. Auch die Genossen des Königs wüteten und tobten; sie schalten Hildebrand einen Scheinheiligen, einen Meineidigen und Mörder und schrieen, sein Bann sei. null und nichtig und müsse aus sein verruchtes Haupt zurückgeschleudert werden. Darum beschloß der König mit seinen Anhängern, eine neue große Versammlung der
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