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1. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 93

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Lütticher Dom? (Unverdiente Ehre für einen Gebannten, Entweihung der heiligen Stätte durch die Leiche des Verfluchten) Welchen Zweck hatten Interdikt und Bann des Erzbischofs? Interdikt = Untersagung, ist das Verbot des Gottesdienstes in einer oder in mehreren Kirchen; durch diese Entbehrung des Gottesdienstes sollen die Bürger gezwungen werden sich dem Willen des Erzbischofs zu fügen; der Bann sollte nur den Bischof von Lüttich zwingen und beugen. Warum wagte der König nicht, feinen Willen mit Gewalt durchzusetzen? (Furcht vor dem Bann). Warum fügte sich der Bischof von Lüttich? (Lösung vom Bann). Warum durfte die Leiche des Kaisers nicht im Dom, wohl aber in der Kapelle bleiben? Es kommt nicht etwa auf die Größe des Gotteshauses an, sondern nur darauf, ob es schon von dem Geistlichen geweiht oder nicht geweiht, d. H. feierlich zu seinem Gebrauch eingesegnet ist. Warum hielt kein Geistlicher das Seelenamt? (d. i. Gottesdienst mit Gebet für die Seele eines Verstorbenen). Was bewog wohl den sremden Mönch, an dem einsamen Grabe zu singen und zu beten? (Mitleid und Liebe, und beides war größer als die Scheu vor dem Bann). Welche Gedanken über den Kaiser werden wohl dem einsamen Mönch durch den Kopf gegangen fein? (Vergl. die Aufgabe auf der V. Stufe: „Der Mönch vor Heinrichs Iv. Leiche"). Warum blieb die Leiche nur 9 Tage auf der Maasinfel? Wie erklärt sich das Verhalten der Bürger von Lüttich? (Liebe und Verehrung, doch auch Aberglaube; denn die Kaiferleiche galt ihnen wie die wunverthätige Reliquie eines Heiligen). Hatte wohl der König die Erlaubnis des Papstes zur Überführung der Leiche in den Dom zu Speier erhalten? Dazu war die Zeit zu kurz; der König versuchte nun, ob Bischöfe und Papst sich die auf feinen Befehl erfolgte Beisetzung im Kaifergrab gefallen ließen. Und was erlebte er? Sie ließen sich's nicht gefallen; der Bann über den Toten und das Interdikt über die Lebendigen war mächtiger als sein Schwert. Was sieht man aus dem Verhalten der Bürger von Speier gegen die Kaiserleiche? (Liebe, Anhänglichkeit, Dankbarkeit). Wie wurde ihnen diese Liebe gelohnt? (Ihre Verpflichtung und deren Lohn; so ernteten sie in Wahrheit den Segen, den die Lütticher von der Leiche des Kaisers erwartet hatten). Warum fand die Leiche erst im Jahre 1111 (Nb.! leicht zu merken!) Ruhe im Grabe? (Lösung des Bannes). Und warum feierte der junge Kaiser (Er war also indessen vom Papst zum Kaiser gekrönt worden) die Beisetzung mit so großer Pracht und Herrlichkeit? Er wollte recht deutlich und kräftig vor aller Welt seine Liebe und Verehrung für den Vater zeigen — daher auch die großen Erlasse für die Bürger. Ob es ihm ernst war mit dieser Liebe? Nun, davon wollen wir jetzt befonvers sprechen (Siehe unter Hb.). — Zusammenfassung. Übersicht. b. Was sollen wir zu der Verfolgung des toten Kaisers durch die Kirche sagen? Wir wollen zwar die alte Sitte nicht tadeln, daß ein aus der Kirche Ausgestoßener nicht in dem heiligen Gotteshaus begraben werden durfte. Aber es war eben nicht recht, daß der Papst nicht einmal den Toten, der doch als frommer Christ gestorben war
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