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1. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 123

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 123 — Schicksal; Liebe zur Freiheit). — Zusammenfassung; erst in Sätzen, dann in Stichworten. Der Kampf des Kaisers mit den Lombarden: Vergebliche Belagerung Alesiandrias, Hilfeverweigerung Heinrichs des Löwen, Niederlage bei Legnano (1176). Überleitung: Welche Folgen wird die Schlacht bei Legnano haben? (Der Kaiser giebt vielleicht den Kampf mit den übermächtigen Lombarden auf und verzichtet auf die Herrschaft über Italien. Doch wir kennen aus seinem Brief feinen Entschluß Italien festzuhalten und wissen ans mancherlei Zügen, wie fest und unbeugsam sein Wille war). 5. Wie Friedrich mit dem Papste und den Lombarden Frieden schloß. Also doch Frieden nach der Niederlage; das wird ein schlechter Friede fein. Denn Friedrich muß seinen Feinden nachgeben, und die verlangen gewiß die volle Freiheit der Städte und die Anerkennung des Papstes. Aber wir wollen uns nicht sorgen, Friedrich wird gewiß nur einen solchen Frieden schließen, der die Ehre und Macht des Reiches nicht schädigt. Unerschrocken sammelte der Kaiser neue Truppen zum weiteren Kampf. Da erklärten ihm die deutschen Bischöfe, mit deren Hilfe er hauptsächlich die seitherigen Kriege geführt hatte, daß sie die unglückselige, fast achtzehnjährige Spaltung der Kirche, die Kämpfe der Bischöfe und Gegenbischöse und ihres Anhanges, die Beraubung der Bistümer durch die Fürsten nicht länger ertragen könnten; gegen die Lombarden und alle feine Feinde wollten sie ihm getreulich weiterhin beistehen, aber sie könnten nur Alexander als das rechtmäßige Oberhaupt der Kirche anerkennen und müßten dem von aller Welt verachteten kaiserlichen Gegenpapst den Gehorsam verweigern. Da sah der Kaiser ein, daß er mit dem Papst seinen Frieden machen müsse, wenn er mit der Macht der Bischöfe noch weiter gegen die Lombarden kämpfen wolle. So entschloß er sich mit dem Papst zu verhandeln. Der Papst wollte erst nicht ohne seine Bundesgenossen, die Lombarden, Frieden schließen; aber da ihm sehr viel an der Aussöhnung mit dem Kaiser lag, so war er schließlich zufrieden, wenn die Lombarden einstweilen einen sechsjährigen Waffenstillstand erhielten. Nun kamen die Abgesandten beider Herren in Venedig zusammen und einigten sich bald über folgenden Friedensvertrag: Der Kaiser erkennt den Papst Alexander als das rechtmäßige Haupt der Kirche an, aber die deutschen Bischöfe, die seither zum Kaiser und dessen Papst gehalten haben, behalten ihre Bistümer; der Papst spricht den Kaiser vom Banne los; die Lombarden erhalten einen Waffenstillstand auf sechs Jahre. Kaiser und Papst unterzeichneten diesen Frieden von Venedig und kamen dann beide persönlich in Venedig zusammen, um den Frieden durch heilige Eidschwüre zu bekräftigen. Auf herrlich geschmückten Schiffen, umgeben von seinen Fürsten und Bischöfen und geleitet von dem Dogen der Republik Venedig durchsegelte Friedrich die Wasserstraßen der wunderbaren Stadt und landete am Markusplatze. Dort saß Papst Alexander unter einem Thronhimmel vor der Markuskirche, umgeben von seinen Kardinälen und von einer unzähligen Menschen-
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