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1. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 162

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 162 — Ii b). Feststellung, daß Richard durch sein abscheuliches Benehmen das Heer der Kreuzfahrer schwächte (Die Deutschen fühlten sich mit dem Herzog beleidigt; König Philipps Hauptgrund wird wohl gewesen sein, daß er es nicht länger mit dem unausstehlichen Richard aushalten mochte). — Überschrift: Die Eroberung Akkons. Überleitung: Wie wird der Kreuzzug nun weiter verlaufen? König Richard als Oberbefehlshaber aller zurückgebliebenen Pilger wird alles thun, um Saladin im Felde zu schlagen und Jerusalem zu erobern. 4. Der Krieg zwischen Richard und Saladin begann mit einem traurigen Ereignis. Der Sultan konnte sein Versprechen, innerhalb fünf Wochen die 200 000 Goldstücke zu zahlen, nicht auf den Tag halten. Da geriet Richard in furchtbaren Zorn und ließ 2000 der muselmännischen Geiseln vor den Thoren Akkons niederhauen. Was war die Folge? Saladin zahlte gar kein Geld, behielt das heilige Kreuz und gab gar keine Gefangenen heraus, aber er vergalt nicht gleiches mit gleichem, soviel er auch gefangene Christen in seiner Hand hatte. Statt nun geradeswegs auf Jerusalem los zu marschieren, ließ sich Richard von den Kreuzfahrern der Handelsstädte überreden, erst Askalon, die reichste und festeste Küstenstadt Palästinas zu belagern. Aber da er sich unnötiger Weise unterwegs zu lange aufhielt — besonders in der zerstörten Stadt Joppe —, gewann Saladin Zeit, die Mauern und Türme Askalons niederzureißen. Nun ging es endlich nach Osten, nach Jerusalem. Aber gleich stockte der Zug wieder, da Richard ein paar kleine Burgen erobern ließ und sich indessen die Zeit mit tollkühnen Streifzügen gegen die türkischen Vorposten vertrieb. Ganze Scharen Kreuzfahrer liefen derweil weg, um sich in den christlichen Städten zu vergnügen, und wurden mit Mühe zurückgebracht. Jetzt ging es wieder ein Stück vor. Aber als Richard einen Kriegsrat versammelte, sagten manche: Wir müssen erst die kleineren Städte an der Küste einnehmen; denn nach der Eroberung Jerusalems läuft doch das ganze Kreuzheer auseinander. Da befahl Richard den Rückzug, und unter Flüchen und Thränen zogen die Pilger an die Küste zurück und beschäftigten sich mit dem Wiederaufbau der zerstörten Mauern Askalons. Da erhielt Richard die Botschaft, daß sein Bruder Johann nach der Krone Englands trachte und daß der König Philipp die englischen Besitzungen in Frankreich angreife. Sofort wollte nun Richard heimkehren. Als ihm aber die vornehmen Ritter erklärten, sie würden auch ohne ihn den Wunsch der Christenheit erfüllen und den Kampf um Jerusalem wagen, da entschloß er sich zum Bleiben und führte das frohlockende Heer wiederum gegen Jerusalem. Aber wiederum hielt er sich mit ritterlichen Abenteuern und Überfällen türkischer Karawanen auf, und schließlich erklärte er, Jerusalem sei uneinnehmbar, man solle lieber nach Ägypten ziehen. Da entstand giftige Zwietracht im Lager. Die einen wollten ihm folgen, die andern verhöhnten den wankelmütigen Führer. Aber er ging wieder zurück, und das große Kreuzheer löste sich auf voll Grimm und Zorn über die erbärmliche Führung. Wohl vollbrachte Richard mit seinen Engländern noch manche kühne
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