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1. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 171

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 171 — auch noch gegen einen christlichen Kaiser kämpfen. Alexius handelt thöricht (gegen seinen Vorteil) und schlecht (Verrat der christlichen Sache). Die Kreuzfahrer. Was die großen Massen zum Kreuzzug treibt, sind teils edle Beweggründe (Fromme Begeisterung für Gott und Christus, „Gott will es!", heiliger Zorn über die Mißhandlung der Christen und die Schändung des Heiligtums, Hingabe von Gut und Blut im Dienste Christi, Sorge um das eigene Seelenheil — Ablaß, Himmelreich — Gründung eines christlichen Reiches im „heidnischen" Lande), teils schlechte Beweggründe (Neugierde, Abenteuerlust, Habsucht, Flucht vor dem Elend zu Hause, z. B. vor Armut, Hunger, Schulden, Strafen). Bei den meisten Kreuzfahrern waren wohl beide Beweggründe mit einander gemischt; aber die edlen waren doch stärker, sonst hätten die Pilger nicht so Großartiges geleistet (Nachweis!). Auch in dem Verhalten der Pilger während des Zuges finden wir Gutes und Schlimmes, große Tugenden und große Fehler. Gutes: Geduld, Ausdauer und Standhaftigkeit in den schrecklichsten Nöten (Zug durch Kleinasien, vor und in Antiochien, vor Jerusalem); Tapferkeit, Kraft und Heldenmut (Siegreiche Kämpfe oft gegen mehrfache Übermacht, z. B. vor Antiochien und Jerusalem). Die Quelle dieser herrlichen Tugenden ist die fromme Begeisterung, die wirkliche aufopfernde Liebe zu Gott und Christus („Gott will es!" der Schlachtruf in allen Nöten, Sehnsucht nach Jerusalem, Prozession, Sturm, Gottesdienst). Diese Begeisterung wird bei den aufgeregten und abergläubischen Leuten leicht zur Schwärmerei (Erscheinungen der Heiligen, die Lanze, der Ritter auf dem Ölberge) und leider auch zur frommen Raserei. Und das ist von dem Schlimmen das Schlimmste. Schlimmes: Fromme Raserei, die sich in Mordlust und Blutgier gar nicht ersättigen kann, Roheit und Grausamkeit gegen Wehrlose (Judenverbrennung, Mord in Antiochien und Jerusalem); der tausendfache Mord geht hervor aus Rachgier (Entbehrungen, Beschimpfungen des Heiligen) und Glaubenshaß (Wer kein Christ ist, gehört der Hölle an und ist gar nicht als Mensch zu behandeln). Andere Fehler einzelner Kreuzfahrer find: Feigheit und Glaubensverrat in der Not (Antiochien), Ungehorsam gegen die Führer (thörichte Verprassung der Lebensmittel, Weigerung des Auszuges). Ist nun dies Gute oder dies Schlimme bei den Kreuzfahrern mächtiger gewesen? Sicherlich das Gute, denn sonst hätten sie das nicht erreicht, was sie wollten. So kommen wir auf unsere zweite Hauptfrage. 2. Warum hat der erste Kreuzzug fein Ziel erreicht? Hinweis aus die Hindernisse, die sich dieser Erreichung in den Weg stellten (z. B. Entfernung, Klima, Feinde, Zwietracht) und die Kräfte, mit denen diese Hindernisse, wenn auch unter starken Verlusten überwunden werden (z. B. Geduld, Tapferkeit). Resultat der Erwägung:
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