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1. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 173

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 173 — Ii. Übersicht über den Stoff: 1. Der zweite Kreuzzug. 2. Der vierte Kreuzzug. 3. Der Kinderkreuzzug. 4. Der Kreuzzug des Kaisers Friedrich Ii. 5. Das Ende der Kreuzzüge. Erster Mschnitt: Der zweite Kreuzzug. Ii a. Teilnehmer? Fest steht: Dieser Kreuzzug ist von dem Onkel Friedrich Barbarossas, dem ersten Hohenstaufenkaiser Conrad Iii., unternommen worden. Ihm schloß sich — das können wir noch hinzufügen — der französische König (Ludwig Vii.) an. Die Heere beider Fürsten waren wohl 300 000 Mann stark, wozu sich freilich noch fast eben so viel fahrendes Volk gesellte. Zweck? Die Gefahren, von denen das Königreich Jerusalem bedroht wurde (Angriff der benachbarten türkischen Sultane und Fürsten, Mangel an Kriegsleuten, Uneinigkeit der christlichen Fürsten) waren wohl größer geworden. Ja, die eine Grafschaft im nördlichen Syrien (Edessa) war sogar von einem türkischen Sultan erobert worden, Antiochien war schwer bedroht, und überall fehlte es an christlichen Streitern gegen Die Übermacht der Muselmänner. Darum kam auch Botschaft auf Botschaft aus dem heiligen Lande, um Hilfe von dem Abendlande zu fordern. Der Zweck des Kreuzzuges war also: das Verlorene wieder zu erobern, das Gewonnene durch neues Kriegsvolk zu stützen. (Nb! Zu einem ähnlichen Zweck waren schon vorher an 300 000 Kreuzfahrer aus aller Herren Ländern ausgezogen, aber samt und sonders in Kleinasien von den Türken vernichtet worden). Veranlassung? Diesmal nicht der Papst, sondern die feurige Kreuzpredigt des französischen Abtes Bernhard, der eine ähnliche Begeisterung zu erwecken wußte, wie einst der Papst in Clermont. Ausgang? Nachdem sich die Kreuzfahrer mit dem griechischen Kaiser wegen des Lehnseides und wegen der unaufhörlichen Plünderungen mit Worten und Schwertern lange herumgestritten hatten (die Franzosen hätten am liebsten gleich Konstantinopel erobert und dem griechischen Reich ein Ende gemacht), wurden sie nach Asien übergesetzt, zuerst die Deutschen. Aber schon nach 11 Tagemärschen, als sie ohne alle Ordnung durch eine öde wasserlose Gegend zogen, wurden sie von einem türkischen Reiterheer umringt. Im tollen Rennen jagten die Ritter siegesgewiß aus die Türken los. Aber der Angriff der Übermütigen mißlang, da die Feinde dem Anprall auswichen und dann über die Erschöpften herfielen. Als nun auch das Fußvolk und der Troß von allen Seiten angegriffen wurden, entstand plötzlich ein allgemeiner Schrecken, man warf die Waffen weg und suchte sein Heil in wilder Flucht. Vergeblich war Zuruf und Widerstand einzelner wackerer Ritter, z. B. des jungen Friedrich, die Schlacht war verloren. Was auf der Flucht nicht niedergehauen wurde, ging unterwegs an Hunger und Krankheit zu Grunde, und so kam König Conrad nur mit einer ganz kleinen Schar nach Konstantinopel zurück. Dennoch fuhr er von hier aus ins heilige Land.
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