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1. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 178

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 178 — Gewalt bringen und dann die Armen aus schnöder Habgier in die furchtbarste Sklaverei verkaufen, wo sie langsam an Leib und Seele zu Grunde gehen müssen. Für die Schurkerei der tausendfachen Mörder giebt es gar kein Wort, das schlimm genug wäre. Daher freuen wir uns auch, wenn wir in dem Bericht über die Kinderkreuzzüge noch lesen, daß jene Menschenhändler später in die Gewalt des Kaisers Friedrichs Ii. gerieten und ihren wohlverdienten Lohn am Galgen bekamen. Vierter Abschnitt: Der Kreuzzug des Kaisers Friedrich Ii. Ziel: Überschrift. I Von diesem Kreuzzuge, dem fünften, haben wir schon gehört. Denn der Landgraf Ludwig der Heilige beteiligte sich an dem Zuge, der von Unteritalien (Brindisi) den Seeweg einschlagen sollte. Wir können uns ferner denken: Der Zweck dieses Kreuzzuges ist die Wiedereroberung der noch immer in den Händen der Türken befindlichen heiligen Stadt; die Teilnehmer am Kreuzzug sind Deutsche, geführt von ihrem Kaiser; die Veranlassung zum Kreuzzug wird wohl die gewaltige Kreuzpredigt des Papstes Innocenz sein. Uber den Erfolg des Kreuzzuges können wir im voraus nur das sagen: Wenn der Hohenstause Friedrich Ii. etwas von dem Geiste seines Großvaters Barbarossa in sich hat, so wird er mit dem Schwert seiner tapferen Deutschen sicherlich viel erreichen. Ii a. Darbietung des Stoffes. (Vergl. das geschichtliche Lesebuch!) Zur Erläuterung: Die Lage Friedrichs vor dem Kreuzzug? Friedrich, der Sohn Heinrichs Vi., war von seinem Vormund, dem Papst Innocenz in Italien erzogen, dann in sein Erbreich Sizilien eingesetzt worden, während in Deutschland sein Onkel, der Kaiser Philipp von Schwaben, mit einem welfischen Gegenkönig rang, den der Papst unterstützte. Als aber der siegreiche Welfe dem Papst nicht mehr gehorchen wollte, sandte dieser den jungen Friedrich mit seinem Geld und seinem Segen gegen den Ungehorsamen, und im Nu hatte der junge Hohenstause die deutschen Lande und Herzen erobert. So besaß nun Friedrich die Kronen von Sizilien und Deutschland und wollte sich durch die Vermählung mit der Erbin von Jerusalem noch die Krone des morgenländischen Königreiches erwerben. Warum sprach der neue Papst wegen des kurzen Aufschubs des Kreuzzuges den Bann über den Kaiser aus? Der Kreuzzug kann gar nicht die eigentliche Ursache des so verschärften Bannes sein, da Friedrich schon mehrmals den Zug aufgeschoben und gerade diesmal durch schwere Krankheit entschuldigt war; den wirklichen Grund sehen wir aus dem sofortigen Einbruch der päpstlichen Truppeu in Friedrichs Königreich Neapel. Der Papst baßte und fürchtete nur Friedrichs übergroße Macht, die den Kirchenstaat von Nord und Süd einklammerte, und wollte sich durch den Bann nur eine gute Gelegenheit schaffen, ihm einen Teil
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