Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 190

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Rudolf von Habsburg. Zur Einführung in den Stoff. Aus der Lektüre des Schiller'schen Gedichtes „Der Graf von Habsburg" ergeben sich folgende geschichtliche Thatsachen: Rudolf von Habsburg wurde (im Jahre 1273) in Aachen zum deutschen König gekrönt. Er war vorher ein mächtiger Graf in der Schweiz und hatte sich durch ritterliche und fromme Thaten (Ehrfurcht gegen den Priester) bekannt gemacht. Er war durch die 7 Wahlfürsten („Kurfürsten," z. B. den Pfalzgrafen vom Rhein) gewählt worden und wurde von ihnen beim Krönungsmahle bedient. Seiner Wahl war eine „kaiserlose" und „schreckliche" Zeit vorausgegangen, in der die Schwachen und Friedlichen im Lande durch die Mächtigen mißhandelt und beraubt wurden. Das Volk freute sich sehr über die Wahl Rudolfs; denn es hoffte von ihm das Ende der „schrecklichen" und die Wiederkehr einer besseren Zeit. Diese Thatsachen genügen uns aber nicht, sondern regen uns zu einer ganzen Reihe von Fragen an: Wie war es möglich, daß es in unserm Vaterland eine „kaiserlose" Zeit gab (nachdem doch seit Karl b. G. über vierhundert Jahre lang Kaiser geherrscht hatten)? Warum war diese kaiserlose Zeit eine „schreckliche" Zeit? Warum wurde wieder ein Kaiser gewählt und zwar gerade Rubols von Habsburg (nicht wie seither ein Königssohn ober minbestens ein Herzog) ? Hat Rubols die Hoffnungen des deutschen Volkes erfüllt? Hat er insbe-fonbere den ersehnten Frieden im Laube wieberhergestellt? Und was hat er überhaupt für das Reich gethan? Wie hat er sich im befonberen zu den beutfchen Fürsten, zu Italien und dem Papst gestellt, mit benen seine Vorgänger so oft und so schwer gerungen haben? Und hat er sich die Liebe des Volkes, das ihm bei der Krönung zujauchzte, bis an seinen Tod erhalten?
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer